Energieversorger

Uniper verdient wieder Geld

Die gesunkenen Gaspreise haben der verstaatlichten Uniper im ersten Quartal einen ansehnlichen Gewinn beschert. Vorerst wird daher auch kein weiteres Eigenkapital vom Bund benötigt.

Uniper verdient wieder Geld

Uniper kehrt in die
schwarzen Zahlen zurück

Vorerst kein weiteres Eigenkapital nötig

ab Düsseldorf

Dank deutlich gesunkener Gaspreise ist die verstaatlichte Uniper in die schwarzen Zahlen zurückgekehrt. Nach vorläufigen Zahlen erwirtschaftete der Energieversorger im ersten Quartal ein bereinigtes Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) von 749 Mill. Euro, wie mitgeteilt wird. Im Vergleich zum Vorjahresquartal ist das ein Swing um 1,67 Mrd. Euro. Das Nettoergebnis beläuft sich auf 451 (i.V. −674) Mill. Euro.

Infolge der Gaspreiswende sind den Düsseldorfern im ersten Quartal keine weiteren Verluste aus der Ersatzbeschaffung für russisches Pipelinegas entstanden. Daher sei vorerst auch kein weiteres Eigenkapital aus der Steuerkasse nötig, heißt es. Im Zuge der Verstaatlichung hat sich der Bund verpflichtet, am Ende eines jeden Quartals die aus der Gasersatzbeschaffung entstandenen Verluste mit frischem Eigenkapital auszugleichen.

Ganz aus dem Schneider ist Uniper jedoch nicht, sind die Gaspreise doch hoch volatil. Entsprechend kann nicht ausgeschlossen werden, dass künftig erneut Verluste entstehen, die potenzielle Eigenkapitalmaßnahmen nach sich ziehen würden. Trotzdem erwartet Uniper für den laufenden Turnus eine „erhebliche Ergebniserholung“, die letztlich zu einem positiven operativen Ergebnis und einem bereinigten Konzernüberschuss führen soll. 2022 hatte Uniper ein bereinigtes Ebit von −10,9 Mrd. Euro sowie ein bereinigtes Konzernergebnis von −7,4 Mrd. Euro gezeigt. Im Konzern lief ein Rekordverlust von 19,1 Mrd. Euro auf. Das war aber immer noch deutlich weniger als die im Herbst veranschlagten −40 Mrd. Euro.

Mit Blick auf die inzwischen entkonsolidierte Unipro teilte der Energiekonzern mit, dass Russland die russische Kraftwerkstochter nun unter staatliche Verwaltung gestellt habe. Uniper kündigte an, die rechtliche Situation zu prüfen. Den Verkauf der 83,7-prozentigen Tochter hatte Uniper schon im Sommer 2021 beschlossen. Im September vorigen Jahres wurde ein Vertrag mit einem russischen Käufer unterzeichnet. Allerdings steht die von russischen Behörden erforderliche Genehmigung zum Verkauf weiterhin aus. Die Abschreibungen auf die Beteiligung wurden im Abschluss 2022 verarbeitet.

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