Uniper verkauft als EU-Auflage ihre BBL-Beteiligung
ab Frankfurt – Die verstaatlichte Uniper verliert keine Zeit bei der Umsetzung der EU-Auflagen. Die 20-prozentige Beteiligung an der Gaspipeline, die das britische Bacton und das niederländische Balgzand verbindet, geht für 75 Mill. Euro an die spanische Enagas, wie Deutschlands größter Gasimporteur mitteilte. Die Transaktion steht unter Vorbehalten. Neben der behördlichen Genehmigung, die noch aussteht, müssen auch die übrigen Eigentümer der Unterwassergasleitung auf ihr Vorkaufsrecht verzichten. Größter BBL-Anteilseigner mit 60 % ist die niederländische Gasunie, die in Europa ein Fernleitungsnetz für Erdgas betreibt. Weitere 20 % liegen bei Fluxys, dem belgischen Fernleitungsbetreiber für Erdgas. Die BBL-Pipeline ist 235 km lang und verfügt über eine maximale Kapazität von 15 Mrd. Kubikmetern jährlich für den direkten Durchfluss von Balgzand in das Vereinigte Königreich und 5 Mrd. m3 pro Jahr in die umgekehrte Richtung.
Am 20. Dezember hatte die EU-Kommission die Verstaatlichung von Uniper, die der Bund inzwischen mit milliardenschweren Kapitalerhöhungen durchgeführt hat, unter Auflagen genehmigt. Dabei ging es auch um eine Reihe kleinerer nichtstrategischer Beteiligungen, von denen sich Deutschlands größter Gasimporteur trennen muss.