Luftfahrt

United-Prognose belastet Kurs von Lufthansa und Wizz Air

Die ausgesetzten Israel-Flüge und der hohe Kerosinpreis belasten das Geschäft von United Airlines. Die Amerikaner haben nun die Prognose angepasst, andere könnten folgen. Die Lufthansa berichtet am 2. November über das abgelaufene Quartal.

United-Prognose belastet Kurs von Lufthansa und Wizz Air

United verliert an Zuversicht

Fehlende Israel-Flüge und Ölpreis belasten – Kurse von Lufthansa und Wizz Air unter Druck

Die ausgesetzten Israel-Flüge und der hohe Kerosinpreis belasten das Geschäft von United Airlines. Die Amerikaner haben nun die Prognose angepasst, andere könnten folgen. Die Lufthansa berichtet am 2. November über das abgelaufene Quartal und gibt einen Ausblick auf das laufende Vierteljahr.

lis Frankfurt

Die US-Fluggesellschaft United Airlines hat für das laufende vierte Quartal an Zuversicht verloren. Das Management blieb mit seinen Schätzungen für den erwarteten Gewinn unter den Prognosen der Analysten. Gründe sind zum einen die ausgesetzten Flüge nach Israel, zum anderen der deutlich angestiegene Ölpreis. Von der nachlassenden Zuversicht der Kollegen aus den USA belastet wurden auch die Aktienkurse von Lufthansa und Wizz Air, die am Mittwoch beide um mehr als 4% nachgaben. United-Airlines-Papiere hatten am Vorabend rund 4,5% verloren und starteten am Mittwoch mit einem Verlust von über 8% in den Handel.

Nicht mehr nach Tel Aviv

Der bereinigte Gewinn werde bei 1,80 Dollar pro Aktie liegen, wenn die Flüge nach Tel Aviv bis zum 31. Oktober eingestellt werden, und bei 1,50 Dollar, wenn das Verbot bis Ende 2023 andauert, so United. Im Vergleich dazu liegen die Schätzungen der von Bloomberg befragten Analysten bei durchschnittlich 2,10 Dollar.

Die US-Fluggesellschaften hatten nach dem Hamas-Angriff auf Israel ihren Flugbetrieb in das Land eingestellt, wobei zuvor in der Regel nur Tel Aviv angeflogen wurde. United hatte erklärt, man werde die Flüge erst wieder aufnehmen, "wenn die Bedingungen es erlauben". United bietet von allen US-Carriern laut Bloomberg die meisten Flüge nach Tel Aviv an, die 2% der jährlichen Kapazität der Fluggesellschaft ausmachen.

Um ein Viertel gestiegen

Belastet wird die Luftfahrtbranche auch durch den Anstieg der Kerosinpreise um mehr als 25% seit Juni. United war nach eigenen Angaben nicht in der Lage, die höheren Kosten so schnell wie in der Vergangenheit durch Tariferhöhungen auszugleichen, was normalerweise mit einer Verzögerung von ein bis drei Monaten geschieht. Seit Ende der Pandemie sind die Ticketpreise nach und nach auf Rekordhöhe gestiegen, da bleibt wenig Luft nach oben. Die Fluggesellschaft prognostizierte am Dienstag, dass die Treibstoffpreise im vierten Quartal auf durchschnittlich 3,28 Dollar pro Gallone steigen werden, gegenüber 2,95 Dollar im dritten Quartal. Treibstoffkosten und Personalaufwand sind die beiden größten Kostenblöcke für Airlines. Jede Erhöhung des Treibstoffpreises um 10 Cent pro Gallone erhöht die Kosten für die US-Passagier- und Frachtfluggesellschaften um 2 Mrd. Dollar, rechnet der Verband Airlines for America vor.

Die Umsätze im vierten Quartal werden laut United zwischen 9% und 10,5% steigen, während die Analysten einen Anstieg von 9,7% erwarten. Im dritten Quartal erzielte der Lufthansa-Partner in der Star Alliance einen bereinigten Gewinn von 3,65 Dollar pro Aktie, verglichen mit der durchschnittlichen Erwartung der Analysten von 3,34 Dollar. Der Umsatz lag bei 14,5 Mrd. Dollar, während die Analysten mit 14,4 Mrd. Dollar gerechnet hatten. Die bereinigte Vorsteuermarge betrug 10,8%.

Wettbewerber Delta hatte bereits vor einigen Tagen den Ausblick für das Gesamtjahr wegen höherer Treibstoff- und Wartungskosten gesenkt. American Airlines berichtet am Donnerstag über Ergebnisse des dritten Quartals, Lufthansa legt am 2. November Zahlen vor.

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