BP schreibt Milliarden ab
Ölkonzern BP schreibt
bis zu 2 Mrd. Dollar ab
Raffinerie in Gelsenkirchen nicht wettbewerbsfähig
hip London
Der britische Ölkonzern BP wird Wertberichtigungen von bis zu 2 Mrd. Dollar im zweiten Quartal buchen. Wie die FTSE-100-Gesellschaft mitteilte, geht es dabei unter anderem um eine Raffinerie in Gelsenkirchen. Bereits im März hatte das Unternehmen angekündigt, dort künftig ein Drittel weniger Rohöl weiterzuverarbeiten.
Der Rivale Shell hatte in der vergangenen Woche ebenfalls Abschreibungen von bis zu 2 Mrd. Dollar angekündigt. Das britisch-niederländische Unternehmen verwies dabei auf den Verkauf eines Chemiewerks in Singapur und die vorübergehende Aussetzung des Baus der größten Biokraftstoff-Produktionsanlage Europas in Rotterdam.
Strukturell zu hohe Kosten
Die Nachfrage nach konventionellen Kraftstoffen wie Benzin und Diesel geht zurück. Gelsenkirchen ist einer der größten Raffineriestandorte in Deutschland. Er sei derzeit nicht wettbewerbsfähig, zu komplex und mit strukturell zu hohen Kosten behaftet, hatte der Leiter der Raffinerie, Arno Appel, im März dem WDR gesagt. Es ist ein Standort mit Tradition. Die Raffinerie wurde 1935 gebaut.
Wie BP per Pflichtveröffentlichung mitteilte, dürften schwache Margen im Raffineriegeschäft das Ergebnis mit 0,5 Mrd. bis 0,7 Mrd. Dollar belasten. Das Management rechnet zudem nach dem starken Auftaktquartal mit einem schwachen Ergebnisbeitrag aus dem Ölhandel. Die Ölförderung habe auf dem Niveau des vorangegangenen Quartals gelegen, die Gasförderung etwas darunter.