Sammelklage gegen Google
Sammelklage gegen Google zugelassen
hip London
Ein Londoner Berufungsgericht hat eine Sammelklage von Verlagen und anderen Medienschaffenden gegen Google zugelassen. „Für die Opfer von Googles wettbewerbsfeindlichem Verhalten bei Adtech ist das eine Entscheidung von großer Wichtigkeit“, sagte Claudio Pollack, ein ehemaliger Direktor des britischen Regulierers Ofcom und Partner bei der eigens für die Klage gegründeten Ad Tech Collective Action. „Google wird sich nun für ihre Praktiken in einem Gerichtsverfahren verantworten müssen.“
Dominanz bei Adtech
Es geht um die Dominanz von Google bei Adtech. Das ist die Technologie, die bestimmt, welche Anzeigen Besucher einer Website sehen und was ihre Betreiber dafür bezahlt bekommen. Auch die britische Wettbewerbsaufsicht CMA und die Europäische Kommission untersuchen die Praktiken des Suchmaschinenbetreibers.
Die Kläger fordern bis zu 13,6 Mrd. Pfund Schadenersatz. Die Kanzleien Humphries Kerstetter, Hausfeld & Co. und Geradin Partners leisten Rechtsbeistand. Google sprach von einer „spekulativen und opportunistischen“ Klage. Sie wurde schon vor 18 Monaten eingereicht. Das Competition Appeals Tribunal legte keinen Termin für den Prozessbeginn fest.
Opt-out-Klage
Es handelt sich um eine Opt-out-Klage. Verlage und Medienschaffende, die zwischen dem 1.1.2014 und dem 30.1.2022 Erlöse aus dem Verkauf von Online-Werbung erhielten, erhalten im Falle eines Erfolgs vor Gericht automatisch Entschädigung. Es sei denn, sie erklären ausdrücklich, dass sie nicht von den Klägern vertreten werden wollen. Mit Kosten für die Betroffenen ist das in beiden Fällen nicht verbunden.
In den USA wirft das Justizministerium Google eine systematische Kampagne zur Übernahme der Kontrolle des Online-Werbemarkts vor. Das Unternehmen habe Werkzeuge, auf die Verlage und Medienschaffende sowie Werbekunden gleichermaßen zurückgreifen, aufgekauft. Google hatte unter anderem Doubleclick und AdX erworben.