Gewinn schrumpft

Shell tröstet Anteilseigner mit Aktienrückkauf

Shell versüßt den Anteilseignern den sinkenden Gewinn für das dritte Quartal mit einem weiteren milliardenschweren Aktienrückkauf.

Shell tröstet Anteilseigner mit Aktienrückkauf

Shell tröstet Anteilseigner mit Aktienrückkauf

Gewinn schrumpft, übertrifft aber die Markterwartungen

hip London

Der britische Ölkonzern Shell hat seine Anteilseigner mit einem weiteren milliardenschweren Aktienrückkauf über den rückläufigen Gewinn hinweggetröstet. Wie das FTSE-100-Schwergewicht mitteilte, ging sein bereinigtes operatives Ergebnis im Vergleich zum vorangegangenen Quartal um 5% auf 16,0 Mrd. Dollar zurück. Analysten hatten im Schnitt lediglich 15,3 Mrd. Dollar erwartet.

„Wir liefern weiterhin mehr Wert bei weniger Emissionen, während wir die Widerstandsfähigkeit unserer Bilanz verbessern“, ließ sich CEO Wael Sawan zitieren. Er kündigte an, dass Shell binnen drei Monaten für 3,5 Mrd. Dollar eigene Aktien zurückkaufen wird. Damit hat der Ölkonzern 12 Quartale in Folge Aktienrückkäufe von 3 Mrd. Dollar oder mehr in Aussicht gestellt.

Nettoverschuldung geht zurück

Tatsächlich ist die Nettoverschuldung von 38,3 Mrd. Dollar Ende Juni auf zuletzt 35,2 Mrd. zurückgegangen. Finanzchefin Sinead Gorman sprach von einem weiteren starken Satz von Ergebnissen „trotz eines weniger günstigen Makroumfelds“.

Größere Volumina im Erdgasgeschäft glichen sinkende Ölpreise und schwindende Margen im Raffineriegeschäft teilweise aus. Shell ist weltweit die Nummer 1 im Flüssiggasgeschäft. Das bereinigte Nettoergebnis von 6,0 (i.V. 6,2) Mrd. Dollar lag dank niedrigerer Steuerzahlungen um 12% über den Markterwartungen.

Übergewinnsteuer steigt

Daraus könnte man ableiten, dass die Übergewinnsteuer (Windfall Tax) der britischen Regierung ins Leere greift. Dennoch erhöhte Schatzkanzlerin Rachel Reeves im am Donnerstag vorgelegten Haushalt die Zusatzabgabe von 35% auf 38%. Daraus ergibt sich theoretisch eine Besteuerung der Gewinne der Branche von 78%.

Die Sparte Renewables & Energy Solutions steuerte einen Verlust von 75 Mill. Dollar zum bereinigten operativen Ergebnis bei. Die grünen Shareholder-Aktivisten von Follow This bemängelten, dass Investitionen in das Geschäft mit erneuerbaren Energien gerade einmal 8% der insgesamt investierten Summe ausmachen.

Mangel an Vorstellungsgabe

„Der Board von Shell gefährdet die Zukunft des Unternehmens, indem er weiter auf Wachstum mit fossilen Brennstoffen wettet“, sagte Mark van Baal, der Gründer der Gruppe. Seine Haltung zeuge von einem Mangel an Vorstellungsgabe über Öl und Gas hinaus.

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