Unternehmen polstern Liquidität auf
wb Frankfurt – Europas Unternehmen nutzen die Gunst der Stunde und zapfen reihenweise den Anleihemarkt an. Das Volumen europäischer Unternehmen ohne Finanzdienstleister summiert sich nach Angaben von Thomson Reuters in der abgelaufenen Woche auf 20,5 Mrd. Dollar. Das sei die stärkste Woche für Neuemissionen seit September 2009, als 23,8 Mrd. Dollar emittiert wurden. Zum Vorjahr steht ein Plus von 58 % zu Buche. Die Unternehmen nutzen das Fenster, um die Liquiditätspuffer – von hohen Niveaus aus – aufzubauen und 2013 anstehende Fälligkeiten zu refinanzieren.Ein Fünftel entfällt auf französische Unternehmen. Es folgen Großbritannien mit 19 % und Deutschland mit 17 %. BNP Paribas habe sich im Ranking der Underwriter auf den Spitzenplatz vorgearbeitet.Die Ankündigungen der EZB, kurzlaufende Anleihen der Peripheriestaaten unter bestimmten Voraussetzungen aufzukaufen, habe bei den Investoren für regelrechte Euphoriewellen gesorgt und maßgeblich zum Emissionsboom beigetragen, so die LBBW. Die Flut an Neuemissionen wurde von der Entscheidung des Bundesverfassungsgericht befeuert, den ESM als verfassungskonform anzuerkennen. Laut LBBW haben sich die Konzerne seit Anfang September knapp 25 Mrd. Euro auf die Bilanz gelegt. Zum Vergleich: im August waren es 8 Mrd. und im März, dem bisher stärksten Monat, platzierten die Unternehmen mit 26 Mrd. ein nahezu identisches Volumen wie in der ersten Hälfte dieses Monats.