Shell kauft für 3,5 Mrd. Dollar Aktien zurück
Shell kündigt Aktienrückkauf an: Volumen 3,5 Milliarden Dollar
Geschäft mit erneuerbaren Energien unter Markterwartungen
hip London
Shell hat angekündigt, für weitere 3,5 Mrd. Dollar Aktien zurückzukaufen. Zudem winken den Anteilseignern 34,4 Cent Dividende, ein Fünftel mehr als ein Jahr zuvor. Die Nettoverschuldung wurde in den ersten drei Monaten des Jahres von 44,2 Mrd. auf 40,5 Mrd. Dollar gedrückt. CEO Wael Sawan sprach von „einem weiteren Quartal starker operativer und finanzieller Performance“.
Anleger dringen auf Klimaschutz
Eine Gruppe von Investoren fordert allerdings mehr als nur Rendite. Auf der Hauptversammlung am 21. Mai wollen sie darauf dringen, die mittelfristigen Emissionsziele in Übereinstimmung mit dem Pariser Klimaschutzabkommen zu bringen. Bislang haben sich 27 Anteilseigner hinter einen entsprechenden Antrag der Aktivisten von Follow This gestellt. Unter ihnen finden sich große Assetmanager wie Amundi und Scottish Widows sowie Pensionskassen wie die britische Nest. Shell-CFO Sinead Gorman forderte die Anteilseigner auf, den Antrag abzulehnen.
Sollten die Aktionäre gegen den Antrag stimmen, sagte Mark van Baal, der Gründer von Follow This, werde Shell das als Zustimmung zu ihren zurückgeschraubten Klimazielen werten und so lange wie möglich an fossilen Brennstoffen festhalten. Das Unternehmen hatte sich im Sommer vergangenen Jahres von dem Ziel verabschiedet, die Ölförderung Jahr für Jahr weiter zurückzufahren.
Gas- und Raffineriegeschäft punkten
Das FTSE-100-Schwergewicht übertraf im Auftaktquartal mit einem bereinigten Ergebnis von 7,7 Mrd. Dollar die Markterwartungen, die bei 6,5 Mrd. gelegen hatten. Besonders gut schnitten dabei die Erdgassparte, die mehr als die Hälfte dazu beisteuerte, und das Raffineriegeschäft ab. Der Ergebnisbeitrag des Erneuerbare-Energien-Geschäfts lag dagegen um 35% unter dem Durchschnitt der Analystenschätzungen.
Niedrigere Energiepreise
Nach dem russischen Einmarsch in die Ukraine verzeichnete die Öl- und Gasbranche Rekordgewinne. Inzwischen drücken sinkende Energiepreise auf die Ergebnisse. Das schlug sich in den bereits vergangene Woche veröffentlichten Zahlen von Branchengrößen wie ExxonMobil und Chevron nieder. Bei Shell ging der Umsatz von 87 Mrd. auf gut 72 Mrd. Dollar zurück, das bereinigte Ergebnis um ein Fünftel. Der Rivale BP legt am 7. Mai seine Geschäftsergebnisse vor.
Shell will 2024 und 2025 zwischen 22 Mrd. und 25 Mrd. Dollar investieren. Im vergangenen Jahr an den Start gegangene Projekte erhöhen die Produktion um bis zu 200.000 Barrel (159 Liter) pro Tag.