Silver Lake und Software AG sind alte Bekannte: Die Amerikaner haben bereits 2021 eine Wandelanleihe der Deutschen für 344 Mill. Euro erworben und halten darüber indirekt bereits 9% der Software-AG-Anteile. Mit der aktuellen Offerte von 30 Euro je Software-AG-Aktie strebt der auf Technologieinvestments spezialisierte US-Finanzinvestor nun eine Beteiligung von 50% plus eine Aktie an. Anschließend soll die Software AG für den geplanten Umbau von der Börse genommen werden.

Das Private-Equity-Haus aus Kalifornien ist trotz des Ukraine-Kriegs und der steigenden Zinsen in den vergangenen Monaten unternehmungslustig geblieben: Silver Lake hatte erst vor einigen Wochen dem größeren Software-AG-Rivalen SAP dessen Datenanalyse-Tochter Qualtrics für 7,7 Mrd. Dollar abgekauft und will die Firma ebenfalls delisten.

Den eigenen Angaben zufolge umfasst das Portfolio von Silver Lake Beteiligungen an Unternehmen mit einem Gesamtwert (Enterprise Value) von mehr als 1 Bill. Dollar. Geführt wird die Firma von Co-CEO und Miteigentümer Egon Durban, einem ehemaligen Morgan-Stanley-Investmentbanker. Laut Forbes wird der Anteil von Durban an Silver Lake auf 17% geschätzt. Das verwaltete Vermögen wird mit 95 Mrd. Dollar angegeben. Gegliedert ist das vor 24 Jahren gegründete Private-Equity-Haus aus Menlo Park in die Geschäftsbereiche Silver Lake Partners für Investitionen in IT-Unternehmen, Silver Lake Sumeru für Investitionen in mittelständische Unternehmen und Silver Lake Financial für Kreditvergabe.

Die Portfoliounternehmen von Silver Lake erwirtschaften nach eigenen Angaben zusammen einen Jahresumsatz von mehr als 282 Mrd. Dollar und beschäftigen weltweit mehr als 713.000 Mitarbeiter. Zu den größten Investments von Silver Lake Partners gehören das kalifornische Halbleiterunternehmen Broadcom, der US-Computerhersteller Dell – in dessen Vorstand auch Silver-Lake-Chef Durban sitzt – und die chinesische IT-Firmengruppe Alibaba.