UPC legt Offerte für Sunrise vor

Angebotsfrist startet am 11. September

UPC legt Offerte für Sunrise vor

scd/dpa-afx Frankfurt/Zürich – Der Kabelnetzbetreiber Liberty Global hat das Mitte des Monats angekündigtes 6,8 Mrd. sfr schweres Übernahmeangebot seiner Tochter UPC Schweiz für den Mobilfunkbetreiber Sunrise vorgelegt. Die Angebotsfrist für die Offerte in Höhe von 110 sfr je Aktie in bar läuft demnach vom 11. September bis zum 8. Oktober. Eine eventuelle Nachfrist für die vom gesamten Verwaltungsrat unterstützte Transaktion würde dann am 15. Oktober beginnen und am 28. enden. Für einen Erfolg des Angebots müssten zwei Drittel der Aktien angedient werden. Hauptaktionär Freenet hat die Andienung seines Pakets von 24,4 % der Aktien bereits bei der Ankündigung des Angebots (vgl. BZ vom 13. August) zugesagt. Über die Absichten der anderen Großaktionäre ist der Verwaltungsrat nicht im Bilde, wie aus dem am Donnerstag veröffentlichten Prospekt hervorgeht.Scheitert die Offerte aus einem der ganzen Reihe aufgelisteter Gründe, muss Sunrise rund 50 Mill. sfr an UPC zahlen. Finanziert wird die Transaktion von UPC zu 1,6 Mrd. sfr aus Kreditfazilitäten und 3,4 Mrd. sfr durch Barmittel aus der Bilanz von Liberty Global, wie es im Prospekt heißt. UPC peilt in jedem Fall eine vollständige Übernahme und Integration an und zeigt dafür im Prospekt verschiedene Wege inklusive Squeeze-out auf. Sollten weniger als 90 % der Anteile angedient werden, könnten etwa Sacheinlagen oder Zusammenschlüsse mit anderen Tochtergesellschaften von Liberty Global gegen eine Kapitalerhöhung unter Ausschluss der Bezugsrechte der verbliebenen Publikumsaktionäre vorgenommen werden, um den UPC-Anteil an Sunrise zu erhöhen.Das Schweizer Mobilfunkunternehmen Salt Mobile prüft allerdings bereits rechtliche Schritte gegen den Rivalen Sunrise Communications in Zusammenhang mit dem Übernahmeangebot. Salt gehe davon aus, dass der Deal gegen die Bedingungen eines inzwischen ausgesetzten Breitband-Gemeinschaftsunternehmens mit Sunrise verstoße, wie die im Besitz des französischen Milliardärs Xavier Niel stehende Gesellschaft am Donnerstag mitteilte.Sunrise hat derweil im zweiten Quartal trotz Corona-Pandemie ein stabiles Ergebnis erzielt. Der Umsatz legte ganz leicht um 0,3 % auf 456 Mill. sfr zu. Das bereinigte Ebitda zog um 1,4 % auf 163 Mill. sfr an. Unter dem Strich sank der Gewinn um 5 Mill. auf 21 Mill. sfr.