US-Automarkt fast auf Fünfjahreshoch

Hurrikan "Sandy" stützt Nachfrage - Amerikanische Hersteller profitieren weniger

US-Automarkt fast auf Fünfjahreshoch

scd New York – Der für viele Menschen katastrophale Hurrikan “Sandy” hat der US-Autoindustrie einen Absatzschub beschert. Viele Amerikaner, die noch im Oktober nicht einmal erwogen hatten, ein neues Auto zu kaufen, sahen sich dazu gezwungen, nachdem ihre Fahrzeuge durch umfallende Bäume oder einfallende Wassermassen Totalschaden erlitten hatten. Das National Insurance Crime Bureau schätzt, dass der Sturm 230 000 Autos zerstört hat – 190 000 allein in den Bundesstaaten New York und New Jersey. Neben Endabnehmern waren natürlich auch Händler betroffen, deren Inventar beschädigt wurde, sodass sie nachbestellen mussten.Mit einem Zuwachs von 15 % und einem aufs Jahr gerechneten Absatz von 15,54 Millionen Autos wurden die Markterwartungen deutlich übertroffen. Von Bloomberg befragte Marktbeobachter hatten im Schnitt mit einem saisonbereinigten Wert von 15 Millionen Fahrzeugen gerechnet. Der November war damit auch der beste Monat für den US-Automarkt seit Januar 2008, als der annualisierte Absatz 15,6 Millionen Wagen erreicht hatte. Die heimischen Autobauer konnten vom jüngsten Absatzsprung indes nur unterdurchschnittlich profitieren. General Motors legte um 3,4 % zu, Ford um 6,4 % und die unter das Dach von Fiat geschlüpfte Chrysler um 14,4 %.Die kräftigsten Zuwächse unter den großen Volumenherstellern gelangen im November Honda. Die Auslieferungen der Japaner kletterten um knapp 39 % auf 116 580 Fahrzeuge. Im Premiumsegment verzeichnete BMW mit der Tochter Mini ebenfalls ein Plus von knapp 39 % auf 36 484 Autos. Besonders der Absatzschub für die BMW-5er-Serie, deren Auslieferungen um fast zwei Drittel gesteigert wurden, half BMW, Boden gegenüber Mercedes-Benz gutzumachen. Die Daimler-Tochter steigerte den Absatz nur um knapp 15 %, liegt aber nach elf Monaten noch eindeutig vor BMW. Der VW-Konzern hat derweil sein Jahresziel von mehr als 500 000 verkauften Autos in den USA bereits nach elf Monaten übertroffen. Sowohl Audi als auch die Kernmarke Volkswagen zeigten mit 24,4 % bzw. 29,3 % klar zweistellige Wachstumsraten.