US-Generikahersteller Perrigo kauft Elan für 9 Mrd. Dollar

Steuervorteile bringen Firmensitz nach Irland

US-Generikahersteller Perrigo kauft Elan für 9 Mrd. Dollar

ste London – Der amerikanische Generika-Hersteller Perrigo erwirbt für 8,6 Mrd. Dollar den irischen Pharmakonzern Elan. Damit endet ein erbitterter monatelanger Übernahmekampf von Elan mit der US-Investmentfirma Royalty Pharma. Der jetzt vereinbarte Kaufpreis liegt erheblich über dem Royalty-Angebot. Dem US-Konzern Perrigo aus dem Bundesstaat Michigan winken im Gegenzug mit einem Firmensitz in Irland hohe Steuerersparnisse.Das Unternehmen Perrigo, das rezeptpflichtige Nachahmermedikamente, freiverkäufliche Arzneien, Gesundheitspräparate und Nahrungsergänzungsmittel produziert, bietet den Elan-Aktionären 16,50 Dollar je Aktienzertifikat (ADR), davon 6,25 Dollar in bar und 10,25 Dollar in Perrigo-Aktien. Der Aufschlag zum Schlusskurs der Elan-ADR vom 26. Juli beträgt 10,5 %.Ich denke, der Wert ist fair für Elan und er ist fair für Perrigo”, erklärte Elan-Chef Kelly Martin, ein ehemaliger Merrill-Lynch-Banker, der seit 2003 an der Spitze des 1969 gegründeten irischen Unternehmens steht. Investoren zeigten sich angetan: An der Börse Dublin legte die Elan-Aktie um 3,7 % auf 11,55 Euro zu. Elan habe ein hervorragendes Angebot für ihre Aktionäre herausgeholt, das deutlich über dem Niveau liege, das Royalty Pharma erreichen konnte, so eine Analyse der Berenberg Bank. Den “signifikanten” Aufschlag zur Marktkapitalisierung erklärten Analysten der Deutschen Bank mit den in Aussicht stehenden Steuervorteilen für Perrigo.Die Übernahme von Elan erlaubt es Perrigo, die Unternehmenszentrale nach Irland zu verlagern, wo der Unternehmenssteuersatz mit 12,5 % deutlich unter dem US-Niveau von 35 % liegt. Perrigo könne mit Elan die effektive Steuerrate künftig auf unter 20 % von derzeit 30 % verringern, meinte Konzernchef Joe Papa. Der heimische Generika-Rivale Actavis hatte mit der rund 5 Mrd. Dollar teuren Übernahme der in Dublin ansässigen Pharmafirma Warner Chilcott im Mai erreicht, seine Steuerquote auf 17 % von 28 % zu senken.Elan hatte in den vergangenen Monaten drei feindliche Übernahmeversuche von Royalty Pharma abgewehrt und sich selbst zum Verkauf gestellt. Die US-Firma hatte zuletzt 13 Dollar je Aktie in bar geboten sowie 2,50 Dollar je Aktie, falls das Multiple-Sklerose-Mittel Tysabri bestimmte Umsatzschwellen erreicht.Bei dem Deal ließ sich Elan von Citi, Davy Securities, Morgan Stanley und Ondra Partners beraten, Barclays stand Perrigo zur Seite.