US-Gesundheitsbehörde FDA rüffelt Philips wegen Geräterückruf
Die US-Gesundheitsbehörde FDA ist weiterhin unzufrieden mit dem Rückruf von Beatmungsgeräten des Medizintechnikkonzerns Philips . "Wir glauben nicht, dass die Tests und Analysen, die Philips bisher vorgelegt hat, dazu ausreichen, die von den Geräten ausgehenden Risiken für Nutzer vollständig zu bewerten", schrieb FDA-Direktor Jeff Shuren in einem am Donnerstagabend von der Behörde veröffentlichten Schreiben.
Die US Food and Drug Administration (FDA) glaubt, dass weitere Tests nötig seien. Das Unternehmen habe sich dazu bereiterklärt. Die Philips-Aktie fiel in Amsterdam am Freitagvormittag nach Handelsbeginn mehr als 9% auf 16,82 Euro.
Philips handelt Vergleich aus
Philips kämpft schon länger mit den Folgen der Problemgeräte. Zuletzt hatte sich der Konzern aber eher zuversichtlich gezeigt: Im Frühjahr vermeldeten die Niederländer, Gesundheitsschäden durch die fehlerhaften Beatmungsgeräte seien unwahrscheinlich. Im September einigte sich das Unternehmen mit einem Teil der US-Kläger auf eine Vergleichszahlung. Die FDA bleibt laut dem Schreiben bei ihren geltenden Empfehlungen hinsichtlich der gesundheitlichen Risiken der Geräte.
Philips hatte 2021 weltweit rund 5,5 Millionen Beatmungsgeräte zurückrufen müssen. In den betroffenen Geräten wurde ein Dämmschaumstoff verarbeitet, von dem sich Partikel lösten. Der darin verwendete Schaumstoff steht im Verdacht, im Laufe der Zeit giftig zu werden. Neben den Rückstellungen von 575 Millionen aus dem ersten Quartal 2023 hatte das Unternehmen rund 1 Mrd. Euro für den Rückruf eingeplant.