wb Frankfurt – Die geplante Großfusion unter amerikanischen Betreibern von Einkaufszentren ist zunächst gescheitert. Die an der Nyse 62 Mrd. Dollar schwere Simon Property wollte gegen einen Mix aus Cash und Aktien für 23,2 Mrd. Dollar inklusive Schulden den Immobilienrivalen Macerich schlucken. Doch das Objekt der Begierde sträubte sich und holte zur Verteidigung Deutsche Bank, Goldman Sachs und J.P. Morgan ins Boot. BoA Merrill Lynch beriet Simon.Simon Property war nicht bereit, ihre Offerte noch einmal aufzustocken. Zunächst waren 91 dann 95,50 Dollar je Aktie geboten worden. Die Macerich-Aktie fiel gestern zum Start um 5 % auf 80,11 Dollar.Simon war im Herbst mit 3,6 % bei Macerich eingestiegen. Seitdem hatte der Kurs 30 % zugelegt. Das Unternehmen war schon vor fünf Jahren mit dem Versuch gescheitert, für gut 10 Mrd. Dollar den damals maroden Rivalen General Growth, die Nummer 2 der Branche, zu übernehmen. Der Bieter aus Indianapolis, der vor allem in Einkaufszentren investiert, offerierte jetzt 16,8 Mrd. Dollar für das Eigenkapital von Macerich. Wäre der Deal durchgegangen, hätte die Nummer 1 die Nummer 3 der Eigentümer von Shoppingmalls geschluckt. Konzernchef David Simon hatte nach eigenen Angaben mehrfach versucht, mit den Macerich-Managern über einen Zusammenschluss zu diskutieren, bekam jedoch stets die kalte Schulter gezeigt. Gezahlt werden sollte je zur Hälfte in bar und eigenen Aktien. Zum Abschluss des Deals sollten Assets von Macerich an General Growth Properties weiterverkauft werden. Simon Property ist auch Großaktionär von Klépierre, dem französischen Betreiber von Shopping-Centern, der in einem mit 7,2 Mrd. Euro bewerteten Deal im vorigen Juli die niederländische Corio kaufte und damit hinter Unibail Rodamco die führende Position in Europa erreichte. Simon hat nach eigenen Angaben in den 21 Jahren ihres Bestehens nahezu 40 Mrd. Dollar in Akquisitionen gesteckt.