US-Investitionen belasten Flutter
dpa-afx/md Dublin/Frankfurt
Der Glücksspielkonzern Flutter profitiert vom guten Geschäft mit Online-Wetten. Da der Zusammenschluss mit dem Wettkonzern The Star Group (TSG) vom Mai 2020 im ersten Halbjahr 2021 voll zum Tragen kam, stiegen Umsatz und operatives Ergebnis kräftig, wie das Unternehmen mitteilte. Höhere Verluste auch durch markant gestiegene Investitionen in den USA, mehr Abschreibungen sowie höhere Steuern führten jedoch unter dem Strich zu einem Verlust von 86 Mill. Pfund (101 Mill. Euro). Ein Jahr zuvor war ein Gewinn von 9 Mill. Pfund verbucht worden.
Der Umsatz verdoppelte sich dank der Fusion auf gut 3 Mrd. Pfund. Dazu stieg die durchschnittliche Zahl der monatlichen Spieler. Der um Sonderposten bereinigte operative Gewinn (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen, Ebitda) nahm um 75% auf 597 Mill. Pfund zu. Auf vergleichbarer Basis (pro forma), die die Ergebnisse von TSG auch im Vorjahr vollständig berücksichtigt, wäre der Umsatz um 28% gestiegen, das bereinigte operative Ergebnis wegen der höheren Investitionen jedoch um 13% gefallen.
Flutter sitzt in Dublin und ist der weltgrößte Online-Anbieter von Sport- und Casinowetten. Das Unternehmen ist vor allem in Großbritannien, Irland und Australien vertreten, verdient sein Geld aber auch in Kontinentaleuropa und den USA. Flutter war früher unter dem Namen Paddy Power Betfair bekannt. Der Konzern betreibt Glücksspielmarken wie Paddypower und Poker Stars.
Der Kurs der Flutter-Aktie sprang gestern zeitweise um 9%. Seit Ende November 2020 ist Flutter Mitglied im Euro Stoxx 50. Das Unternehmen profitierte seinerzeit von der Herausnahme des niederländischen Teilkonzerns von Unilever aus dem Blue-Chip-Index für Euroland.