US-Konzerne investieren weniger

Kleinere Budgets für Geschäft in Deutschland geplant - KPMG-Befragung

US-Konzerne investieren weniger

hek Frankfurt – Die Bereitschaft von US-Konzernen, in Deutschland zu investieren, nimmt ab. Das zeigt eine Befragung der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft KPMG. Demnach planen nur noch knapp ein Viertel der amerikanischen Unternehmen in Deutschland für die kommenden drei Jahre Investitionen von mindestens 10 Mill. Euro jährlich. Vor zwei Jahren seien es noch 47 % gewesen. Dagegen ist der Anteil der Unternehmen, die geringe oder gar keine Investitionen planen, deutlich gestiegen (siehe Grafik).KPMG wertet die Resultate als “deutliches Signal”. Deutschland dürfe sich nicht auf seinen Lorbeeren ausruhen, warnt Andreas Glunz, Bereichsvorstand International Business. Das komplexe deutsche Steuersystem müsse vereinfacht und die Steuerbelastung für Unternehmen gesenkt werden, um für die wichtigsten Investoren attraktiv zu bleiben. Außerdem müssten laut KPMG Neuansiedlungen und Erweiterungen gerade im Bereich künstlicher Intelligenz stärker gefördert und die Investitionen in Mobilfunk-, Strom- und Verkehrsnetze ausgebaut werden.Viele US-Konzerne wollten jetzt den Status quo erhalten, sagt KPMG-Länderspezialist Warren Marine bei der Vorstellung der Studie in Frankfurt. Sie planten keine großen Investitionen mehr. Mit der Geschäftsentwicklung zeigen sich die Manager dagegen überwiegend zufrieden. 77 % der US-Unternehmen stufen ihre aktuelle wirtschaftliche Lage in Deutschland als gut oder sehr gut ein. Das seien fünf Prozentpunkte mehr als vor zwei Jahren. Als größte Investitionshürden sehen die US-Konzerne neben dem Steuersystem und unzureichender Unterstützung von Ansiedlungen die hohen Personalkosten, eine mangelnde Verfügbarkeit gut ausgebildeter Arbeitskräfte und einen unzureichenden Einsatz von künstlicher Intelligenz an. Auch bei der Infrastruktur verliere Deutschland: Lediglich 60 % zählten das Land noch zu den fünf EU-Staaten mit der besten Infrastruktur, 12 Prozentpunkte weniger als 2017. – Bericht Seite 7