US-Technologiefirmen enttäuschen - Griechenland-Rally verpufft
sts Frankfurt – Mit Enttäuschung aufgenommene Quartalszahlen der US-Technologie-Schwergewichte Apple und Microsoft haben am Mittwoch an den europäischen Aktienmärkten die jüngste Griechenland-Erholungsrally beendet. Die Verkaufswelle erfasste insbesondere Aktien aus dem europäischen Technologiesegment, setzte sich aber in der Breite der Indizes fort. Bei Börsenschluss in Frankfurt betrug das Minus im Dax 0,7 %, womit der deutsche Leitindex bei 11 521 Punkten stand. Etwas besser hielt sich der Euro Stoxx 50. Er gab 0,4 % auf 3 634 Zähler nach.Die europäischen Aktienmärkte hatten zuletzt von der vorläufigen Einigung Griechenlands mit seinen europäischen Geldgebern profitiert, weil dadurch zunächst einmal eine Staatspleite und der Austritt aus der Eurozone vermieden wurden. Dies erhöhte die Risikobereitschaft der Investoren. Deren Stimmung schlug in der Nacht zu Mittwoch jedoch um, nachdem Apple und Microsoft ihre jüngsten Geschäftszahlen veröffentlichten. Während der iPhone-Hersteller Apple eine zurückhaltende Prognose abgab, verkündete Microsoft einen Rekordverlust.Zwar hatte Apple einen deutlichen Umsatz- und Gewinnsprung im abgelaufenen Quartal verkündet, was jedoch die hoch gesteckten Erwartungen vieler Anleger nicht erfüllte. Die Aktie des wertvollsten börsennotierten Unternehmens der Welt sackte im frühen Handel in New York um 5 % ab. “Nur eine Steigerung des Gewinns bzw. Umsatzes reicht den erfolgsverwöhnten Apple-Aktionären offensichtlich nicht mehr”, stellte Analyst Jens Klatt vom Researchhaus DailyFX aus Berlin fest. Das iPhone beschert Apple zwar weiterhin Zuwächse, doch diese blieben hinter den Markterwartungen zurück. Der Umsatz kletterte im abgelaufenen Quartal bis Ende Juni um knapp ein Drittel auf 49,61 Mrd. Dollar. Der Überschuss sprang gar um 38 % auf 10,68 Mrd. Dollar.Anders als Apple steckte Microsoft zuletzt in den roten Zahlen. Hohe Abschreibungen auf die vor einem Jahr übernommene Handy-Sparte von Nokia brockten dem Softwarehaus einen Quartalsverlust von 3,2 Mrd. Dollar ein. Das ist das größte Minus in der Unternehmensgeschichte.Die Enttäuschung über die Zahlen der beiden Schwergewichte zog den gesamten Sektor nach unten, wobei insbesondere die Aktien von Apple-Zulieferern wie Intel unter Druck gerieten. In New York fiel der technologielastige Nasdaq Composite im frühen Handel um 0,9 %. Zuvor waren bereits in London die Papiere des Chip-Designers ARM um bis zu 7 % auf ein Sechs-Monats-Tief von 9,66 Pfund gefallen, obwohl das Unternehmen einen Gewinnsprung bekanntgegeben hatte. Die Titel des im TecDax gelisteten ARM-Rivalen Dialog Semiconductor brachen zeitweise sogar um 7,5 % ein und schlossen 5,2 % tiefer. Die Aktien der beiden europäischen Chip-Hersteller Infineon und STMicroelectronics fielen jeweils um mehr als 6 %.—– Nebenstehender Kommentar- Berichte Seiten 11 und 17