US-Unternehmen hängen Europas Topkonzerne ab

Ernst & Young: Rückstand in der Informationstechnik - Deutschland kommt gut weg

US-Unternehmen hängen Europas Topkonzerne ab

kse Frankfurt – Amerikanische Konzerne stellen die europäische Konkurrenz in den Schatten: Während in Europa fast jedes zweite Unternehmen einen Gewinnrückgang im ersten Halbjahr verbucht, können in den USA zwei von drei Unternehmen wachsende Gewinne feiern.In einer Analyse hat die Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft Ernst & Young (EY) die 300 umsatzstärksten Unternehmen der USA mit denen in Europa verglichen und gravierende Unterschiede festgestellt. Während die Umsätze diesseits des Atlantiks stagnieren, hat die Konkurrenz aus den USA um 3 % zugelegt. Und auch in der Marge vor Steuern und Zinsen (Ebit) hängen die Amerikaner mit 11,9 % die Europäer mit 9,8 % ab. Haushaltsstreit belastet”Die US-Unternehmen profitieren in erster Linie von der guten Entwicklung auf dem Heimatmarkt, der sich in einer robusten Aufschwungphase befindet und weitere gute Wachstumsperspektiven bietet – sollte nicht der unselige Haushaltsstreit einen Strich durch die Rechnung machen”, kommentiert Markus Thomas Schweizer, Partner von EY.Ein Grund für den Vorsprung der USA seien die unterschiedlichen Branchenschwerpunkte. Während in Europa traditionell Industrie und Rohstoffkonzerne dominierten, seien in den USA zunehmend neue Leitbranchen ins Zentrum gerückt, sagt Schweizer. Das zeigt auch der Ebit-Vergleich: In Europa gehen die ersten Plätze an Rohstoffkonzerne, wobei sich BP nach Platz 9 im Vorjahr von der Ölkrise im Golf von Mexiko erholt hat. In den USA hat mit Apple ein IT-Unternehmen die Nase vorn.Die IT-Branche ist laut EY auch ein Grund für die Dominanz der Amerikaner: Unter den Top 300 sind 33 IT-Unternehmen, die zusammen 323 Mrd. Euro im ersten Halbjahr umgesetzt haben. Da kann Europa mit elf IT-Unternehmen und einem Gesamtumsatz von 75 Mrd. Euro nicht mithalten.Die europäische Wirtschaftskrise ist für viele Konzerne ein Problem, das zu Umsatzverlusten auf den Heimatmärkten führt und die Unternehmen zu Preissenkungen zwingt. “Auch die Kostenstruktur ist ein wunder Punkt, insbesondere für energieintensive Unternehmen. Während die US-Unternehmen vom Fracking-Boom profitieren, entwickelt sich der Kostenfaktor Energie für europäische Konzerne zu einer massiven Belastung”, erklärt Schweizer.Deutschland kommt im Europa-Ranking gut weg: Mit nur 39 Unternehmen in den Top 300 belegt Deutschland hinter Frankreich mit 50 Unternehmen und Großbritannien mit 49 zwar nur Platz 3, schafft es aber beim kumulierten Umsatz mit 698 Mrd. Euro an die Spitze. Die Franzosen werden mit 665 Mrd. Euro auf Rang 2 verwiesen und die Briten landen mit 587 Mrd. Euro an dritter Stelle. Doch stiegen die Ebit-Margen nur in Russland, Großbritannien und der Schweiz.