Valeos Prognosen überzeugen Investoren nicht

Organisches Wachstum hat Priorität

Valeos Prognosen überzeugen Investoren nicht

wü Paris – Mit Valeo hat neben Sanofi ein zweites französisches Börsenschwergewicht Dienstag einen Investorentag abgehalten. Doch im Gegensatz zu dem Pharmakonzern kamen die Prognosen des Automobilzulieferers, der im Juni im CAC 40 durch Thales ersetzt wurde und im vergangenen Jahr mehrere Gewinnwarnungen abgeben musste, bei Investoren nicht gut an. Sie straften Valeo ab, so dass die Aktie an der Börse von Paris um 7,4 % auf 33,01 Euro einbrach und damit den stärksten Kursrückgang innerhalb des SBF 120 verbuchte.Valeo will in dem Zeitraum bis 2022 von seiner Positionierung bei Elektrifizierungssystemen und Fahrhilfen profitieren. Der Automobilzulieferer peilt innerhalb dieser Phase ein organisches Umsatzwachstum von rund 5 % an, mehr als die Entwicklung der weltweiten Automobilproduktion. Im dritten Quartal betrug das organische Umsatzwachstum Valeos 6 %. Der Konzern will nun von seinem Wachstum und der Optimierung der Kosten für Forschung und Entwicklung dank der Nutzung seiner technologischen Plattformen profitieren. Das soll helfen, die Rentabilität zu verbessern. So soll die Ebitda-Marge von 12,6 % im vergangenen Jahr bis 2022 auf über 15 % steigen. Nach Ansicht der Analysten von Jefferies erscheinen die Ziele des Strategieplans noch ambitionierter als die für die Zeit 2017 bis 2019, die nicht eingehalten wurden.Die höhere Marge und eine strenge Kontrolle der Investitionen soll helfen, auch den freien Bargeldmittelzufluss zu erhöhen. Er soll auf 1,3 bis 1,5 Mrd. Euro zulegen, was quasi einer Verdopplung im Vergleich zum Zeitraum 2017 bis 2019 entspricht. Angesichts der geplanten Reduzierung der Investitionsausgaben und der Kostenkontrolle dürfte der Aufkauf der Anteile von Siemens an dem Gemeinschaftsunternehmen Valeo Siemens eAutomotive in Höhe von 50 % nach Angaben von Valeo-Finanzchef Robert Charvier nicht vor 2023 erfolgen. Laut Charvier peilt das Joint Venture ein ausgeglichenes operatives Ergebnis für 2022 an. 2020 bis 2022 hätten Fusionen-Akquisitionen keine Priorität, sondern das organische Wachstum, sagte er.