Vaqtec liegt schon wieder daneben

Kühlkettenlogistiker senkt Prognose für 2018

Vaqtec liegt schon wieder daneben

wb Frankfurt – “Va-Q-Tec treibt Expansionspläne auch im ersten Halbjahr 2018 weiter voran”, titelt die seit September 2016 im Prime Standard notierte Würzburger Vaqtec. Das in thermischer Isolation und Kühlkettenlogistik tätige Unternehmen verpackt damit eine Umsatz- und Gewinnwarnung, die sich gewaschen hat. Die Aktie, zu 12,30 Euro emittiert, brach um 16 % auf das bisherige Tief von 9,86 Euro ein. Schon im vorigen November hatte die Führungsriege für 2017 zurückrudern müssen. Begründet wird die Hiobsbotschaft damit, dass Projekte im margenstarken Servicegeschäft “aufgrund komplexer Entscheidungsprozesse bei Großkunden” nicht so zügig anlaufen wie erwartet. Zudem gebe es “erhebliche strategische Investitionsausgaben”. Das Servicegeschäft ist Träger der Equity Story von Vaqtec. Der Vorstand prognostiziert für 2018 nun zwar einen Konzernumsatz von 51 Mill. bis 56 Mill. Euro, was einem Wachstum in prozentual zweistelliger Höhe entspreche. Für das operative Ergebnis (Ebitda) wird aber ein deutlicher Rückgang angekündigt.Mit “mehreren, zum Teil einmalige Ausgaben” wird der Rückgang des Ergebnisses vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) in den ersten sechs Monaten erklärt. So hätten Umzugskosten, Personalaufbau, Währungseffekte und der internationale Aufbau zu Buche geschlagen.Netto steht das Ergebnis mit 3,2 (i. V. 0) Mill. Euro im Minus. Der Umsatz legte um 11 % auf 24,9 Mill. Euro zu. Das Ebitda brach von 4,2 Mill. auf 1,4 Mill. Euro ein und die Marge von 16 auf 5 %. Insbesondere im Service, also der Vermietung von Thermocontainern und -boxen, gingen die Einnahmen zurück. Gründe hierfür seien zum einen, dass als Ergebnis eines “Optimierungsprogramms” mit einem Großkunden die Dauer der einzelnen Anmietungen sank. Zudem belasteten Wechselkurse sowie Umsatzausfälle mit einem Großkunden in Puerto Rico.CFO Stefan Döhmen räumt ein, dass das erste Halbjahr “hinter unseren hohen Erwartungen” gelegen habe. Seit dem Börsengang habe der Konzern 65 Mill. Euro investiert und damit 80 % der avisierten Wachstumsinvestitionen abgeschlossen. Der mittel- und langfristige Markttrend hin zur Miete der Verpackungssysteme sei ungebrochen. So ist Gründer und CEO Joachim Kuhn davon überzeugt, dass sich die Wachstumsraten im Servicegeschäft mittelfristig wie erwartet einstellen. “Zusätzlich werden wir jetzt den Fokus sehr stark auf die Verbesserung der Performance legen.”