Geschäftszahlen

Varta-Geschäftsbericht verzögert sich immer weiter

Der durch Absatzkrise und Cyberattacke gebeutelte Batteriehersteller Varta verschiebt den Geschäftsbericht 2023 nun auf August. Das ist kein gutes Zeichen für das angeschlagene Traditionsunternehmen.

Varta-Geschäftsbericht verzögert sich immer weiter

Varta-Geschäftsbericht verzögert sich
immer weiter

hek Frankfurt

Beim schwer angeschlagenen Batteriehersteller Varta tappen Investoren mehr denn je im Dunkeln. Die Vorlage des längst überfälligen Geschäftsberichts 2023 verzögert sich abermals. Laut den Angaben auf der Homepage soll der Bericht nun im August kommen. Zuvor hatte Varta die Veröffentlichung auf den 28. Juni terminiert. Eigentlich sollte es bereits am 28. März so weit sein. Dieser Termin war aber nicht zu halten, weil eine Cyberattacke Teile der IT-Systeme in Verwaltung und Produktion lahmlegte.

Infolge des eingeschränkten Zugriffs auf Finanzinformationen und Geschäftsunterlagen verzögere sich die Fertigstellung der Finanzberichte und deren finale Prüfung durch den Abschlussprüfer, teilte das Unternehmen aus dem schwäbischen Ellwangen damals mit.

Warten auf das neue Sanierungsgutachten

Zudem wurde Mitte April bekannt, dass das mit den Banken vereinbarte und bis Ende 2026 reichende Sanierungskonzept zu kurz greift und verschärft werden muss. Dies trägt nun offenbar zur abermaligen Verzögerung der Zahlenvorlage bei, weil die Anpassung des Konzepts andauert. Denn der für den Finanzbericht 2023 beauftragte Wirtschaftsprüfer (PwC) müsse über den Inhalt des finalen, aktualisierten Sanierungsgutachtens in Kenntnis gesetzt werden, teilt Varta auf Anfrage mit.

Da die Geschäftszahlen auch Ende April noch ausstanden, flog die Aktie aus dem Kleinwerteindex SDax. Das Index-Regelwerk schreibt vor, dass die Finanzberichte spätestens vier Monate nach Geschäftsjahresschluss vorliegen müssen. Die Hauptversammlung soll laut dem Finanzkalender nun Ende Oktober stattfinden. Die Mitteilung zum ersten Quartal 2024 will Varta am 30. August vorlegen.

Im Mai hatte der Konzern den 1965 geborenen Michael Ostermann an die Vorstandsspitze gesetzt. Er löste Markus Hackstein ab, der laut Firmenangaben für eine Übergangsphase im Vorstand bleibt und auf der Homepage nach wie vor als solcher geführt wird. Für Ostermann, der im Automotive-Sektor und in der Batterieindustrie zuhause ist, sprach offenbar seine Erfahrung aus mehreren Restrukturierungen.

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