Der in der Krise steckende Batteriehersteller Varta hat 2022 mit einem herben Verlust abgeschlossen. Unter dem Strich fuhr das in Schwierigkeiten geratene Unternehmen im vergangenen Jahr einen Verlust von rund 200 Mill. Euro ein, wie es am Dienstagabend in Ellwangen mitteilte. Das liege an einer außerplanmäßigen Abschreibung auf das Sachanlagevermögen in der Sparte mit Lithium-Ionen-Knopfzellen, die Varta einst so viel Wachstum beschert hatte. 2021 hatte das im SDax notierte Unternehmen noch knapp 126 Mill. Euro Gewinn gemacht. Varta belasten unter anderem hohe Energie- und Rohstoffkosten, der Konzern hatte zuletzt ein umfassendes Spar- und Umbauprogramm in die Wege geleitet.

Im Tagesgeschäft schnitt Varta etwas besser ab als zuletzt befürchtet. Beim um Sondereffekte bereinigten Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen übertraf das Unternehmen die im November zusammengestrichene Jahresprognose und erzielte ein operatives Ergebnis von 69,5 Mill. Euro. Das ist ein deutlicher Einbruch vom Vorjahreswert 283 Millionen Euro. Zuletzt hatte Varta nur noch 55 bis 60 Mill. in Aussicht gestellt. Das Übertreffen der Prognose hänge allerdings mit Einmaleffekten in der Größenordnung von rund 10 Mill. Euro zusammen, vor allem aus Währungsumrechnungen. Der Umsatz belief sich auf 807 Mill. Euro – ebenfalls ein deutlicher Rückschritt vom Vorjahreswert 903 Mill.Euro. Mit dem Erlös erreichte der Konzern so gerade das untere Ende der Prognosespanne.

Varta hatte die Veröffentlichung des Geschäftsberichts ursprünglich für Mittwoch, den 26. April, vorgesehen, hat dies jedoch kurzfristig vertagt. Die Veröffentlichung des Jahresergebnisses soll nun am Freitagabend erfolgen, wie das Unternehmen mitteilt. Grund sei das kürzlich vorgelegte Restrukturierungskonzept und die notwendige Zustimmung der Gremien der finanzierenden Banken.