Varta-Umsatzausblick verdüstert sich
Umsatzausblick von Varta
verdüstert sich
Hoffnungsträger Energiespeicher weit unter Erwartungen
hek Frankfurt
Der ums Überleben kämpfende Batteriehersteller Varta kappt seine Umsatzprognose für das laufende Jahr. Das Traditionsunternehmen aus dem schwäbischen Ellwangen begründet den Schritt mit der weiteren Eintrübung im Energiespeichermarkt. Dieses Geschäftsfeld galt noch vor wenigen Monaten als große Wachstumshoffnung. Das Management rechnet jetzt nur noch mit Konzernerlösen zwischen 820 Mill. und 870 Mill. Euro. Die alte Prognose ging von mindestens 900 Mill. Euro aus. Die Aktie gab am Freitag zu Handelsbeginn stark nach, erholte sich aber im Verlauf.
Derzeit warten Investoren sehnsüchtig auf einen Fahrplan für die Restrukturierung und ein Strategie-Update. Die Consultingfirma Auxil Partner erstellt ein aktualisiertes Gutachten zur Sanierungsfähigkeit des Unternehmens, und der Finanzberater Rothschild & Co. sucht nach Rekapitalisierungs- und Finanzierungslösungen. Der ursprünglich für 28. März angekündigte Geschäftsbericht 2023 soll nun im August 2024 vorliegen.
IT-Systeme funktionieren großteils wieder
Weitgehend überwunden sind anscheinend die drastischen Auswirkungen der Cyberattacke vom Februar. Wie auf Anfrage mitgeteilt wird, sei das Unternehmen wieder voll produktionsfähig und auch im indirekten Bereich zu großen Teilen funktionsfähig. Allerdings seien manche Lösungen und Anbindungen einzelner Systeme über Workarounds gelungen. Bis Jahresende will Varta den Zustand vor dem Cyberangriff vollumfänglich wiederhergestellt haben.
Insbesondere im zweiten Quartal 2024 habe sich das Marktumfeld für Energiespeicher weiter verschlechtert, erläutert das Unternehmen. Im Heimatmarkt verliere insbesondere das Wechselstrom-Energiespeicher-Segment, das der Konzern mit seinen Bestandsprodukten bedient, Marktanteile. Außerdem verzögere sich die Einführung des gleichstromgekoppelten Hochvoltspeichers VARTA.wall. Mit diesem Produkt will Varta in das volumenmäßig größte Marktsegment der Gleichstrom-Systeme vordringen.