Veolia schreibt wieder schwarze Zahlen
wü Paris – Der französische Umweltdienstleister Veolia Environnement hat im vergangenen Jahr wieder einen Gewinn verbucht. Der weltweit größte Wasserversorger kommt zudem mit dem geplanten Konzernumbau schneller voran als geplant. Er erhöhte deshalb seine Ziele, was den Schuldenabbau und Kostensenkungen angeht. “Veolia ist seinen eigenen Zielen voraus und heute gut positioniert, um sein Wachstum auf erfolgversprechende Bereiche und Märkte aufzubauen”, erklärte Veolia-Chef Antoine Frérot. “Wir sind auf dem richtigen Weg. Es ist viel gemacht worden, aber es bleibt noch viel zu tun.”So konnte der Umweltdienstleister seine Schulden bis Ende 2012 auf 11,3 Mrd. Euro senken und damit die ursprünglich für Ende 2013 angepeilte Marke von 12 Mrd. Euro unterschreiten. Frérot will die Verschuldung nun bis Ende des Jahres auf 8 Mrd. bis 9 Mrd. Euro senken. Beim Schuldenabbau im vergangenen Jahr halfen zum einen die Verkäufe von Unternehmensanteilen im Wert von 3,7 Mrd. Euro. Zum anderen profitierte Veolia auch von der Dekonsolidierung der Schulden der Berliner Wasserbetriebe (BWB) in Höhe von 1,4 Mrd. Euro. Veolia hält knapp 25 % an BWB und verhandelt mit dem Berliner Senat über eine Reduzierung der Beteiligung. Der Senat hatte sich bereits im Sommer entschlossen, den BWB-Anteil von RWE für mehr als 600 Mill. Euro zurückzukaufen. Die Verhandlungen seien intensiv, sagte Frérot. “Entweder behalten wir die Leitung des operativen Geschäfts oder wir verkaufen den Anteil.” Konzernchef erhöht SparzieleEbenfalls Fortschritte macht Veolia beim Konzernumbau. Der Umweltdienstleister hatte im Sommer 2011 angekündigt, künftig nur noch in 40 statt bis dahin 77 Ländern präsent sein zu wollen. Der Konzern ist inzwischen noch in 48 Ländern vertreten und will diese Zahl bis Ende des Jahres auf 40 senken. Nachdem er im vergangenen Jahr Kosten in Höhe von 60 Mill. Euro eingespart hat, will Frérot auch an dieser Stelle beschleunigen. Die Kosten sollen in diesem Jahr um 170 Mill. Euro gesenkt werden. Bislang waren 120 Mill. Euro Einsparungen geplant.Mit einem Nettogewinn von 394 Mill. Euro und einem Umsatz von 29,4 Mrd. Euro konnte Veolia ebenfalls die Erwartungen übertreffen. So hatten Analysten im Schnitt mit einem Umsatz von 29,1 Mrd. Euro und einem Nettogewinn von 215 Mill. Euro gerechnet. Konkrete Prognosen für das laufende Jahr nannte Veolia nicht. Der Konzern bestätigte aber das Ziel, ab 2014 jährlich ein organisches Umsatzwachstum von 3 % erreichen zu wollen. Die Veolia-Aktie stieg an in Paris um 1,3 % auf 9,64 Euro, während der Leitindex CAC 40 um 0,85 % zulegte.