Vergleich von Audi in den USA verzögert sich

Richter verschiebt Anhörung auf den 16. Dezember

Vergleich von Audi in den USA verzögert sich

sck München – Eine Einigung von Audi mit den US-Umweltbehörden wegen manipulierter 3-Liter-Dieselmotoren verzögert sich. Der für den Fall zuständige kalifornische Richter Charles Breyer verschob überraschend eine für den Mittwoch angesetzte Anhörung auf den 16. Dezember. In den Verhandlungen zwischen dem Autobauer, den Behörden und den Anwälten seien zwar Fortschritte gemacht worden, ein Vergleich sei aber noch nicht erzielt worden, hieß es. Für den 30. November wurde erwartet, dass Breyer einen Vergleich beider Seiten billigt.Anfang November äußerte er sich noch zuversichtlich, dass sich die Beteiligten in absehbarer Zeit verständigen könnten. Breyer setzte eine Frist bis 1. Dezember (vgl. BZ vom 16. November). Er sprach von Fortschritten.Das gab Spekulationen Auftrieb, Audi könnte mit einem blauen Auge davonkommen. Von den rund 85 000 betroffenen Fahrzeugen der Modelle Audi Q7, VW Touareg und Porsche Cayenne könnten rund 60 000 mit einem Software-Update nachgebessert werden, etwa 20 000 müsste Audi aber zurückkaufen. Die Ingolstädter Volkswagen-Tochter erhöhte zuletzt ihre Rückstellungen für die Dieselaffäre auf 752 Mill. Euro. Zuvor einigte sich die Wolfsburger Muttergesellschaft mit den US-Umweltbehörden auf die Zahlung von 15 Mrd. Dollar im Fall der manipulierten Abgaswerte bei 475 000 Fahrzeugen mit 2-Liter-Dieselmotoren. Breyer winkte diesen Vergleich bereits durch.Nach einer Einigung auch mit Audi wäre der VW-Gesamtkonzern in den USA in Sachen Dieselgate aber immer noch nicht aus dem Schneider. Als größtes finanzielles Restrisiko steht noch die zu erwartende Strafzahlung aus. Zudem drohen dem Autokonzern hohe Belastungen infolge von Sammelklagen geschädigter Kunden.