Merck KGaA

Geschäft mit Farbpigmenten vor Verkauf nach China

Bei Merck steht offensichtlich der Verkauf des Geschäfts mit Farbpigmenten bevor. Nach Informationen von Bloomberg verhandelt der Darmstädter Konzern mit einem chinesischen Wettbewerber. Am Aktienmarkt kam die Neuigkeit gut an.

Geschäft mit Farbpigmenten vor Verkauf nach China

Der Darmstädter Merck-Konzern spricht laut informierten Kreisen mit dem chinesischen Farbstoffhersteller Global New Material International über den Verkauf seines Geschäfts mit Farbpigmenten. Das in Hongkong gelistete Unternehmen habe ein verbindliches Angebot abgegeben, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg am Donnerstag unter Berufung auf Personen, die mit der Angelegenheit vertraut sind. Demnach steht eine Bewertung von rund 1 Mrd. Euro im Raum.

Eine Merck-Sprecherin wollte die Gerüchte auf Anfrage nicht kommentieren. Marktteilnehmer stuften die Informationen aber offensichtlich als plausibel ein. Nach einem schwachen Handelsstart zog der Kurs der im Dax gelisteten Merck-Aktien am Donnerstag deutlich an. Im Handelsverlauf notierten sie knapp 1,5% fester bei 153,15 Euro und zählten damit zu den stärksten Indexwerten.

Für Kosmetika und Autolacke

Der chinesische Konzern stellt unter dem Markennamen “Chesir” Perlglanzpigmente her, die ähnlich wie Mercks Farbpigmente unter anderem für Kosmetika und Autolacke verwendet werden. Bereits im Frühjahr waren Spekulationen aufgekommen, dass der Merck-Konzern mögliche Käufer zu Geboten für den Bereich aufgefordert habe. Laut Bloomberg laufen die Gespräche mit dem chinesischen Konzern, ein erfolgreicher Verkaufsabschluss sei aber noch nicht sicher. Es gebe auch noch andere Interessenten, heißt es weiter. Das vergleichsweise kleine Pigmentgeschäft stand schon unter dem früheren Merck-Chef Stefan Oschmann vor einigen Jahren zwischenzeitlich zur Disposition, als es wegen einer Nachfrageflaute schwächer lief.

Zudem hat Merck inzwischen die Materialsparte auf die Halbleiterzulieferung ausgerichtet, wozu der Konzern 2019 auch das US-Unternehmen Versum Materials übernommen hatte. Im vergangenen Jahr steuerte das Pigmentgeschäft, das Merck als “Surface Solutions” führt, knapp 440 Mill. Euro zum Konzernumsatz von 22,2 Mrd. Euro bei.

Geschäftlich ist Merck wie erwartet schwach in das laufende Geschäftsjahr gestartet. Die Zahlen hatten aber die Erwartungen am Markt übertroffen. Die Unternehmenschefin Belén Garijo sprach bei der Vorlage der Geschäftszahlen mit Blick auf die Herausforderungen für den Darmstädter Konzern im Gesamtjahr 2023 von einem Übergangsjahr.

Merck-Geschäft mit Farbpigmenten vor Verkauf nach China

Angebot von Global New Material – Bewertung von 1 Mrd. Euro steht im Raum

dpa-afx Darmstadt
BZ+
Jetzt weiterlesen mit BZ+
4 Wochen für nur 1 € testen
Zugang zu allen Premium-Artikeln
Flexible Laufzeit, monatlich kündbar.