Verkauf in Oman rettet Bauer

Mit Sonderertrag Rückkehr zu Gewinn - Projekte in USA und Jordanien belasten

Verkauf in Oman rettet Bauer

jh München – Mit dem Teilverkauf ihrer Tochtergesellschaft in Oman hat sich die Bauer AG im vergangenen Jahr in die Gewinnzone gerettet. Für 21 % der Anteile erzielte der Tiefbaukonzern und Hersteller von Baumaschinen in Schrobenhausen (Oberbayern) einen Sonderertrag von 36,5 Mill. Euro, der sich aus der Differenz von Verkaufspreis und Buchwert ergab. Dank des so erreichten Jahresüberschusses schlägt Bauer nach einem Jahr ohne Ausschüttung für 2014 eine Dividende von 15 Cent je Aktie vor. “Wir wollen damit ein Signal setzen, trotz nicht befriedigender Ergebnisse”, sagte der Vorstandsvorsitzende Thomas Bauer in der Bilanzpressekonferenz. Seine Familie hält gut 48 % der Aktien.Der Kurs der im SDax notierten Bauer-Aktien sank am Freitag in einem festen Markt um 0,4 % auf 17,60 Euro. Norbert Kretlow, Analyst der Commerzbank, bezeichnete die Entwicklung im vierten Quartal 2014 und den Ausblick auf dieses Jahr als schwach. Vorstandschef Bauer stellte für 2015 eine Gesamtleistung des Konzerns von etwa 1,6 Mrd. Euro in Aussicht. Außerdem erwarte er ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) von 75 Mill. Euro und ein Nettoergebnis von 18 Mill. bis 23 Mill. Euro.Nach dem Anteilsverkauf in Oman halte Bauer an dem Unternehmen dort noch 49 % der Anteile, berichtete der Vorstandschef. Es handle sich um ein Randgeschäft mit Umweltprojekten, vor allem den Betrieb einer Kläranlage für die Ölindustrie. Der Wert sei in den vergangenen Jahren kräftig gestiegen, sagte Bauer. Im Geschäftsbericht heißt es, der Rückzug auf einen Anteil von 49 % sei sinnvoll, da in dem Sultanat Unternehmen mit mehrheitlich heimischen Gesellschaftern “bessere Auftragschancen” hätten.Technische Probleme eines Staudammbaus in den USA belasteten Bauer im vergangenen Jahr mit 19 Mill. Euro, ein Brunnenbohrprojekt in Jordanien mit “etlichen Mill. Euro”, wie der Konzernchef berichtete. 2013 hatten beide Aufträge das Unternehmen zum ersten Mal seit 14 Jahren in die Verlustzone gezogen. Strategie verteidigtDer Bau in den USA sei nun abgeschlossen. Im Fall des Projekts in Jordanien sei ein Ende der Belastungen noch nicht sicher. Wegen politischer Unruhen, ausgelöst von der Terrororganisation Islamischer Staat, hätten die Kapazitäten in der Region nicht gut genutzt werden können, sagte Bauer. Schwierigkeiten wie in den USA und Jordanien werde sein Unternehmen nie ausschließen können. Dennoch halte er die Strategie für richtig, international und im technisch sehr anspruchsvollen Spezialtiefbau tätig zu sein. Andere wie Bilfinger hätten sich davon getrennt. “Im einfachen Geschäft gibt es aber die meiste Konkurrenz.”