Die gebürtige Schwedin Christina Johansson verantwortet seit 2018 die Finanzen des Indus­triedienstleisters Bilfinger. Seit dem plötzlichen Abgang von Vorstandschef Tom Blades fungiert sie darüber hinaus als Interim-CEO. Sie hat damit eine anspruchsvolle Doppelrolle auszufüllen. Zumal bei dem Mannheimer Unternehmen, das einst ein Baukonzern war, noch immer vieles im Fluss ist. So gilt Bilfinger nach wie vor als Übernahmekandidat, auch wenn sich die Gespräche mit dem französischen Wettbewerber Altrad zerschlagen haben sollen. Dem US-Finanzinvestor Clayton Dubilier & Rice wurde ebenfalls Interesse nachgesagt. Größter Aktionär ist der aktivistische Investor Cevian mit 26,8%, der mit Eckhard Cordes den Aufsichtsratschef stellt. Der Hedgefonds ENA Capital hält 12%.

Die 1966 geborene Johansson, die auch Schweizer Staatsbürgerin ist und gern in der Bergwelt der Alpenrepublik unterwegs ist, gilt als erfahrene Finanzexpertin. Bevor die Managerin zu Bilfinger kam, arbeitete sie als CFO bei Bucher Industries. Sie war im Juli 2016 als designierte Finanzchefin zu dem Maschinen- und Fahrzeugbauer gewechselt und hatte den Posten im Oktober übernommen. Ende 2017 verließ sie den Schweizer Konzern aber wieder. Von 2014 bis 2016 war Johansson als CFO und stellvertretende CEO für den Luftfahrtdienstleister SR Technics tätig. Zuvor arbeitete sie für den finnischen Engineering-Dienstleister Pöyry sowie die Schweizer Unternehmen Zeag und Amcor. Ihre Berufslaufbahn startete Johansson, die an der Universität Växjö/Lund ihr Studium in Business Administration and Economics abgeschlossen hat, beim Sicherheitskonzern Securitas.