Versorger CEZ interessiert sich für Offshore-Windparks

Tschechen wollen 2 Mrd. Euro investieren

Versorger CEZ interessiert sich für Offshore-Windparks

ste Hamburg – Der tschechische Energieversorger CEZ drängt nach Deutschland und in weitere europäische Küstenländer und plant für die Expansion im Bereich erneuerbarer Energien mit Investitionen von 2 Mrd. Euro bis 2020. “Deutschland ist das Silicon Valley für erneuerbare Energien und Hamburg die Hauptstadt der internationalen Windkraftbranche”, sagte Martin Pacovsky, Leiter des Erneuerbare-Energien-Geschäfts bei CEZ, zur Entscheidung für die Eröffnung eines Büros in der Hansestadt, das die Investitionen in Deutschland steuern soll.Das bislang auf Mittel- und Südosteuropa ausgerichtete Unternehmen, das sich zu 70 % im Staatsbesitz befindet und mit einer Marktkapitalisierung von rund 8 Mrd. Euro zu den zehn größten Energieunternehmen Europas zählt, hat neben Deutschland Frankreich, Polen und Großbritannien im Visier. In Tschechien, Polen, Bulgarien, Rumänien und der Türkei betreibt CEZ Solar-, Wind- und Wasserkraftwerke sowie Biogasanlagen mit einer installierten Kapazität von 3 350 Megawatt (MW).Innerhalb von acht Jahren will CEZ seine Kapazitäten in erneuerbaren Energiequellen verdoppeln. “Wir verfügen über umfassende Erfahrung und Expertise im Aufbau und Betrieb von Onshore-Windparks und interessieren uns jetzt auch für Offshore-Windparks”, erklärte Pacovsky. Dem Konzern schweben zunächst Minderheitsbeteiligungen bei baureifen Projekten vor. Die starke Bilanz – die von der Ratingagentur S & P mit “A-” eingestufte CEZ zählt sich zu den Versorgern mit der geringsten Verschuldung in der Branche – ermögliche Akquisitionen.In Deutschland haben die Tschechen mit dem auf alternative Anlagen ausgerichteten Assetmanager Aquila Capital eine auf fünf Jahre angelegte Kooperation zum Aufbau eines Windenergieportfolios vereinbart. Zudem hat CEZ in Deutschland über die Venture-Capital-Tochter Inven Beteiligungen an der bayrischen Sonnen, einem Spezialisten für Energiespeicher bei Fotovoltaikanlagen, sowie an dem Dresdner Cleantech-Unternehmen Sunfire aufgebaut. Für Beteiligungen stünden der Tochter in den nächsten Jahren 180 Mill. Euro zur Verfügung, so Pacovsky.CEZ hatte auch Interesse am Kauf des deutschen Braunkohlegeschäfts von Vattenfall bekundet, zog sich jedoch mit Verweis auf die negative Entwicklung der Großhandelsstrompreise sowie auf regulatorische Unsicherheiten im März aus dem Verfahren zurück. In dieser Woche gab der schwedische Versorger den Verkauf dieses Geschäfts an den tschechischen CEZ-Rivalen EPH bekannt.