Verwirrung um Pigment-Deal von BASF und DIC

Japaner ziehen Antrag auf EU-Genehmigung zurück

Verwirrung um Pigment-Deal von BASF und DIC

scd Frankfurt – Der japanische Feinchemiehersteller DIC hat seinen Antrag auf Genehmigung des Kaufs des BASF-Pigmentgeschäfts bei der EU zurückgezogen. Das berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg am Donnerstag. Während DIC auf eine Anfrage zu dem Thema bis Redaktionsschluss nicht mehr reagierte, erklärte ein BASF-Sprecher, dies bedeute nicht, dass der Deal geplatzt sei. Der Dax-Konzern gehe weiter davon aus, dass der Verkauf im vierten Quartal dieses Jahres über die Bühne gehe – vorausgesetzt, es lägen alle kartellrechtlichen Zustimmungen vor. Auskunft darüber, ob man sich mit DIC über das Thema aktuell ausgetauscht habe, gab er nicht.Den Verkauf hatte BASF bereits im vergangenen August im Rahmen der geplanten Umstrukturierung angekündigt. Beide Unternehmen hatten sich auf einen Kaufpreis einschließlich Finanzschulden von 1,15 Mrd. Euro geeinigt. Ohne Schuldenübernahme sollte DIC noch 985 Mill. Euro zahlen. Mit dem Abschluss der Transaktion werde im vierten Quartal 2020 gerechnet, wurde schon damals ein recht großzügiger Zeithorizont gesteckt, da einige Wettbewerbsbehörden noch zustimmen mussten. BASF hatte Anfang 2019 angekündigt, sich von den Aktivitäten trennen zu wollen.”Wir haben unser Ziel erreicht, einen Eigentümer zu finden, für den Pigmente ein strategisches Kerngeschäft sind”, freute sich Markus Kamieth, der im BASF-Vorstand das Segment Industrial Solutions verantwortet, im August. DIC verfolge ambitionierte Wachstumspläne und habe angekündigt, das Geschäft in den kommenden Jahren weiterzuentwickeln. “Wir sind davon überzeugt, dass das Pigmentgeschäft sein Potenzial bei DIC voll entfalten kann”, ergänzte der BASF-Vorstand. Klare Wachstumsziele”Wir haben einen klaren Wachstumskurs für DIC festgelegt mit dem Ziel, unseren Umsatz bis 2025 auf 1 Bill. Yen, das heißt rund 8 Mrd. Euro, zu steigern. Das Pigmentportfolio von BASF ist in diesem Zusammenhang eine bedeutende strategische Ergänzung, um dieses Ziel noch schneller zu erreichen”, erklärte DIC-Vorstandschef Kaoru Ino damals. Es werde dem Unternehmen helfen, die Position als ein weltweit führender Pigmenthersteller auszubauen.