Video-Streaming strengt viele an
kro Frankfurt
Für Abonnenten von Video-Streaming-Diensten erweist sich die Suche nach passender Unterhaltung laut einer Studie oft als mühsam. Von 6000 befragten Konsumenten aus insgesamt elf Ländern haben 60 % angegeben, dass sie von der Navigation zwischen den verschiedenen Plattformen frustriert sind, wie die Unternehmensberatung Accenture mitgeteilt hat. Genauso viele Nutzer sind der Meinung, dass die von ihnen bezahlten Inhalte für sie gar nicht relevant sind. Gleichzeitig sorgt die schier endlose Auswahl an Serien, Filmen und Live-Events gepaart mit den technischen Schwierigkeiten bei der Bedienung dafür, dass fast die Hälfte der Abonnenten länger als sechs Minuten braucht, um einen passenden Inhalt zu finden.
„Nach Ansicht vieler Abonnenten, die wir befragt haben, ist das Video-Streaming-Erlebnis mittlerweile etwas umständlich, nutzerunfreundlich und auch teuer geworden“, sagt Andrew Walker, Leiter des Bereichs Global Communications and Media Industry bei Accenture. „Es braucht einen umfassenden Wandel im Streaming-Ökosystem, um den Kunden mehr Kontrolle über ihr Nutzererlebnis zu geben.“
Abhilfe gegen die oft zu große und komplizierte Auswahl an Inhalten können nach Ansicht von Walker sogenannte smarte „Content-Aggregatoren“ schaffen, also Sammelstellen, die unter Verwendung von Anwendungssoftware und Verträgen zum Datenaustausch die Zugänge zu den Portalen vereinheitlichen. Es bestehe kein Zweifel, dass dieses Thema künftig noch an Bedeutung gewinnen werde, heißt es in der Studie. „Die Leute wollen das und die Industrie als Ganzes braucht das.“
Tatsächlich hatte die Mehrheit der Teilnehmer in der Umfrage angegeben, dass die Nutzung eines Aggregators wie Roku aus Kalifornien oder Apple TV für sie bequemer ist, als direkt bei den einzelnen Streaming-Diensten nach Inhalten zu suchen. Viele müssen dafür nämlich mittlerweile weit mehr als nur das Angebot von einem Anbieter durchforsten. Mehr als ein Fünftel der Befragten besitzen heute vier Abos oder mehr. Nur ein Drittel bezieht lediglich ein Streaming-Abo. Und der Anteil derjenigen, die in den kommenden Monaten weniger Geld für Streaming-Dienste ausgeben wollen, ist genauso hoch. Wer sich als Anbieter also künftig ausschließlich und blind auf das Thema Neukundengewinnung konzentriert, könnte in dem sich verändernden Marktumfeld noch Probleme bekommen, so das Fazit der Studienautoren.
Stattdessen müsse die Priorität für jene Unternehmen, die im Wettbewerb künftig die Rolle eines Aggregators einnehmen wollen, zusätzlich auf Partnerschaften mit Distributoren und anderen Anbietern liegen. Hier sei der Umfang der Vernetzung entscheidend. „Es wird nicht anders gehen, als Pakete zu schnüren, in denen unzählige externe Partner eingebunden werden“, heißt es in der Studie. Den Kunden müsse geholfen werden, bei der Masse den Überblick zu behalten und die Inhalte einfach und bequem zu entdecken.