Keramikhersteller

Villeroy & Boch steigert Umsatz und Ergebnis

Der Badausstatter und Geschirrhersteller Villeroy & Boch schreibt wieder schwarze Zahlen, nachdem er in der ersten Hälfte des vergangenen Jahr wegen der Pandemie einen Verlust verbuchen musste.

Villeroy & Boch steigert Umsatz und Ergebnis

hek Frankfurt

– Der Keramikhersteller Villeroy & Bochhat im ersten Halbjahr Umsatz und Ergebnis deutlich ausgebaut. Die Erlöse legten um 32% auf 449,6 Mill. Euro zu. Das operative Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit), das im Vorjahreszeitraum infolge der Corona-Pandemie mit minus 10 Mill. Euro in den roten Bereich abgerutscht war, kletterte auf 39 Mill. Euro.

Die „sehr gute Geschäftsentwicklung“ habe sich im zweiten Quartal fortgesetzt, kommentiert der Badausstatter und Geschirrhersteller im Zwischenbericht. Der Umsatzanstieg beschleunigte sich von 22,4% im Startquartal auf 43%, wobei das zweite Jahresviertel 2020 stark durch die Pandemie beeinträchtigt war.

„Der Stellenwert des Zuhauses und damit die Nachfrage nach unseren Produkten ist erheblich gestiegen“, versichert Vorstandschef Frank Göring. Für das Restjahr sei keine wesentliche Veränderung der Dynamik zu erwarten. Allerdings ist die Vergleichsbasis anspruchsvoller, weil im zweiten Halbjahr 2020 Kosteneinsparungen sowie Nachholeffekte in Umsatz und Produktion zum Tragen kamen. Daher warnt das Management davor, den Ergebnisanstieg der ersten sechs Monate linear fortzuschreiben.

Die operative Nettovermögensrendite veranschlagt Villeroy & Boch im Ausblick zwischen 22 und 25%. In der ersten Jahreshälfte war diese Kennzahl auf 32,6% geschnellt nach 14,7% im Vorjahreszeitraum. Die Ende Juni abermals angehobene Jahresprognose bestätigt das Unternehmen aus Mettlach. Für den Umsatz wird ein Anstieg um gut ein Zehntel auf 885 Mill. Euro erwartet. Das operative Konzernergebnis soll von 50 Mill. Euro im Vorjahr auf mehr als 75 Mill. Euro zulegen. Der Konzern profitiert vom Trend zu Renovierung und Neuausstattung der Wohnung.

Weniger Personal

Unter dem Strich stehen nach sechs Monaten 25 Mill. Euro Gewinn, verglichen mit einem Verlust von 12,5 Mill. Euro im Vorjahreszeitraum, als die Nachfrage infolge der Pandemie einbrach und die Produktion heruntergefahren wurde. Der Anstieg wird auf die Umsatzausweitung und die Umsetzung von Strukturmaßnahmen zurückgeführt. Villeroy & Boch beschäftigt jetzt noch knapp 6300 Mitarbeiter, ein Zehntel weniger als vor einem Jahr.

Der Auftragsbestand erhöhte sich im Vergleich zu Ende 2020 um 65,8 Mill. auf 166,6 Mill. Euro. Davon entfielen 134,4 Mill. Euro auf das Segment Bad und Wellness sowie 32,2 Mill. Euro auf Dining & Lifestyle.

Mit 36,3 Mill. Euro (Vorjahr: 8,6 Mill. Euro) steuerte Bad und Wellness (Umsatzanteil 72%) auch den größten Teil zum operativen Gewinn bei. Dining & Lifestyle (Umsatzanteil 28%) erwirtschaftete im ersten Halbjahr 2,7 Mill. Euro operativen Gewinn. Der Segmentverlust im Vorjahreszeitraum (–18,6 Mill. Euro) ging unter anderem auf Stillstandskosten in den Werken in Merzig und Torgau zurück. Der erneute Lockdown im ersten und zweiten Quartal 2021 habe die eigenen Einzelhandelsgeschäfte getroffen.

Villeroy & Boch
Konzernzahlen nach IFRS
1. Halbjahr
in Mill. Euro20212020
Umsatz450341
 Inland133113
 Ausland316227
Operatives Ebit39–10
Periodenergebnis25–13
Rendite Nettovermögen*32,614,7
*) operative Rendite in %, rollierend
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