Akquisition

Vinci kauft Energiegeschäft von ACS

Vinci wird die Energie-Aktivitäten von ACS für rund 4,9 Mrd. Euro übernehmen. Bereits im Oktober hatte es ein unverbindliches Angebot für die Industriedienstleistungssparte gemacht, wodurch diese mit 5,2 Mrd. Euro bewertet worden war.

Vinci kauft Energiegeschäft von ACS

wü Paris

Vinci wird die Energie-Aktivitäten von ACS für rund 4,9 Mrd. Euro übernehmen. Der französische Bau- und Infrastrukturkonzern kündigte Donnerstag an, mit dem spanischen Hochtief-Eigentümer ein entsprechendes Abkommen unterzeichnet zu haben. Vinci hatte ACS bereits im Oktober ein unverbindliches Angebot für die Industriedienstleistungssparte gemacht, wodurch diese mit 5,2 Mrd. Euro bewertet worden war.

Die Akquisition, die nach Zustimmung der zuständigen Behörden nach Angaben Vincis bis Ende des Jahres abgeschlossen werden könnte, umfasst fast alle Aktivitäten der Sparte, darunter Ingenieuraktivitäten, Beteiligungen an acht Konzessionen vor allem im Bereich von Netzwerken für elektrische Energieübertragung sowie eine Plattform für die Entwicklung neuer Projekte bei erneuerbaren Energien. Die Sparte, die der Eigentümer des Flughafens London Gatwick nun übernehmen will, beschäftigt 45000 Mitarbeiter in 52 Ländern. Sie kam 2019 auf einen Umsatz von mehr als 6 Mrd. Euro, den sie vor allem in Spanien und Lateinamerika erzielte.

Im vergangenen Jahr dann brach ihr Umsatz um 10,4% auf 5,85 Mrd. Euro ein, weil viele Projekte wegen der Pandemie gestoppt wurden. Das spiegelt sich auch in der Bewertung wieder, die der Akquisition zugrunde liegt, denn Vinci gibt sie nun mit 4,2 Mrd. Euro an. Den Preis von rund 4,9 Mrd. Euro, den der französische Konzern komplett in bar zahlen will, basiert auf der Annahme, dass die Übernahme Ende 2021 abgeschlossen wird und eine Nettoliquidität von ungefähr 0,7 Mrd. Euro, Betriebskapital sowie diverse Anpassungen berücksichtigt werden. Zusätzlich dazu will Vinci im Laufe der Zeit gestaffelt bis zu 0,6 Mrd. Euro zahlen, wenn bestimmte Bedingungen erfüllt werden.

Sowohl von den Tätigkeitsfeldern als auch von der geografischen Positionierung her ergänze sich die ACS-Sparte gut mit den eigenen Aktivitäten, erklärte Vinci. Die Synergien, die sich daraus ergäben, seien ein großer Trumpf, um neue Projekte zu gewinnen und neue Chancen im Bereich erneuerbare Energien zu ergreifen, meint Vinci-Chef Xavier Huillard.

Er will nun mit ACS über ein Joint Venture verhandeln, an dem Vinci 51% halten soll, ACS 49%. Das Gemeinschaftsunternehmen soll reife Aktiva erwerben, die von der Industriedienstleistungssparte von ACS entwickelt und realisiert worden sind.

Die Vinci-Aktie legte Donnerstag an der Börse von Paris um 2,9% auf 89,92 Euro zu.