Attraktive Schienenverbindungen

Virgin Group will Eurostar Konkurrenz machen

Richard Bransons Virgin Group will Zugverbindungen aus London nach Paris und Brüssel anbieten. Als Zugbetreiber hat der Multimilliardär Erfahrung.

Virgin Group will Eurostar Konkurrenz machen

Virgin Group will Eurostar Konkurrenz machen

Erster Wettbewerber im Verkehr durch den Eurotunnel

hip London

Richard Bransons Virgin Group hat vor, 700 Mill. Pfund (833 Mill. Euro) bei Investoren einzusammeln, um Zugverbindungen zwischen London und europäischen Metropolen wie Paris und Brüssel an den Start zu bringen. Bislang ist Virgin als Betreiber innerbritischer Strecken in Erscheinung getreten.

Nun bereitet sich das Unternehmen darauf vor, mit Eurostar in direkte Konkurrenz zu treten. Bislang gibt es auf den 30 Jahre alten Strecken durch den von Getlink betriebenen Eurotunnel keine Konkurrenz. Mehrheitseigentümer von Eurostar ist die staatliche französische Bahngesellschaft SNCF.

„Enormes Unterfangen“

Der Aufbau von Verbindungen über den Ärmelkanal sei ein „enormes Unterfangen“, sagte Phil Whittingham, der bei Virgin für das Projekt zuständig ist, der „Financial Times“. „Aber wir denken, dass Virgin die richtige Marke ist, um eine neue Ära im Verkehr über den Ärmelkanal einzuläuten.“ Von 2029 an könnten die ersten Züge rollen. Virgin wolle dafür 400 Mill. Pfund in Form von Schulden sowie 300 Mill. Pfund Eigenkapital aufnehmen und als Ankerinvestor an Bord bleiben. Das entspricht der üblichen Vorgehensweise des Multimilliardärs Branson. An der Fluggesellschaft Virgin Atlantic ist Delta Airlines mit 49% beteiligt.

Erfahrener Betreiber

Virgin Trains hatte die schottische Busgesellschaft Stagecoach mit 49% an Bord. Das Gemeinschaftsunternehmen betrieb mehr als 22 Jahre lang die West Coast Main Line, die London mit dem englischen Nordwesten und dem Süden Schottlands verbindet.

Vor sechs Jahren verlor Virgin Trains die Betreiberlizenz an Avanti, ein Joint Venture der FTSE-250-Gesellschaft First Group mit der staatlichen italienischen Bahngesellschaft Trenitalia.

Vorteilhafter Exit

Großbritannien hatte seine Beteiligung (40%) an Eurostar vor den Unterhauswahlen 2015 für 757 Mill. Pfund verkauft. Der erzielte Preis lag gemäß dem damaligen Schatzkanzler George Osborne über den Erwartungen der Regierung. Der Verkauf erwies sich angesichts der Entscheidung der Briten für den EU-Austritt und des großen Investitionsbedarfs als vorteilhaft.

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