Vivendi beteiligt sich an Lagardère

Medienkonzern baut Anteil von gut 10 Prozent auf

Vivendi beteiligt sich an Lagardère

wü Paris – Vivendi ist bei der französischen Lagardère-Gruppe eingestiegen und hat für rund 200 Mill. Euro 10,6 % des Kapitals des früheren Großaktionärs von Airbus übernommen. Erste Gerüchte, Vivendi-Großaktionär Vincent Bolloré könnte Lagardère-Chef Arnaud Lagardère im Kampf gegen den aktivistischen Fonds Amber Capital zu Hilfe eilen, hatten Ende letzter Woche die Runde gemacht. Allerdings fragen sich Beobachter nun, ob sich Lagardère nicht einen in Schafspelz gehüllten Wolf ins Haus geholt hat. Einflussreicher InvestorImmerhin gilt Vincent Bolloré als einer der wichtigsten, aber auch gefürchtetesten Investoren Frankreichs. Unter seinem Einfluss ist Vivendi mehrmals so vorgegangen, wie es für Bolloré typisch ist: Bei unterbewerteten Unternehmen ins Kapital einsteigen und dann den Anteil ausbauen, um bei der Strategie mitreden zu können.Wie Arnaud Lagardère haben sich Bolloré und Vivendi in der Vergangenheit bei Telecom Italia aber auch einen erbitterten Machtkampf mit dem aktivistischen Hedgefonds Elliott geliefert.Der hoch verschuldete Firmenerbe Arnaud Lagardère gilt als erheblich geschwächt, weil Amber Capital fast den gesamten Aufsichtsrat des von seinem Vater Jean-Luc gegründeten Unternehmens auswechseln will. Der britische Aktivistenfonds hat ihn bereits dazu gebracht, auf die Zahlung einer Dividende für 2019 zu verzichten. Amber ist mit 16 % des Kapitals der größte Aktionär der Kommanditgesellschaft auf Aktien, gefolgt von dem Staatsfonds Katars mit zuletzt 13 %. Lagardère hat 2013 die Beteiligung an Airbus verkauft, die Medienpräsenz verringert und stattdessen stärker auf den Bereich Reise-Einzelhandel gesetzt.