Vivendi heizt Spekulationen um Lagardère an

Medienkonzern warnt vor Angebot

Vivendi heizt Spekulationen um Lagardère an

wü Paris – Während sich das Hauptaugenmerk von Investoren in Frankreich vor allem auf den Übernahmekampf um Suez richtet, bringen sich die Aktionäre von Lagardère weiter in Stellung und heizen damit Spekulationen an. So erklärte Vivendi gegenüber der französischen Börsenaufsicht Autorité des marchés financiers (AMF), in der Lage zu sein, die Anteile des Verbündeten Amber Capitals zu übernehmen. Anschließend wäre der Medienkonzern verpflichtet, ein öffentliches Übernahmeangebot für die ausstehenden Anteile des Medien- und Reiseeinzelhandelsunternehmens zu machen. VorkaufsrechtVivendi hält derzeit 26,7% des Lagardère-Kapitals und 20,21% der Stimmrechte. Der von Vincent Bolloré kontrollierte Medienkonzern hat gegenüber der AMF angegeben, weitere Aktien des früheren Airbus-Großaktionärs zu Marktbedingungen kaufen zu wollen, einschließlich der Ausübung eines Erstangebots je nach Preisniveau und des von Amber eingeräumten Vorkaufsrechts, von dem 19,93% des Kapitals betroffen wären.Derzeit hat Vivendi eigenen Angaben zufolge jedoch nicht vor, die Kontrolle über Lagardère zu übernehmen. Der Konzern ist erst im Frühjahr bei Lagardère eingestiegen, wo er sich mit dem Investmentfonds Amber Capital verbündet hat.Ein Handelsgericht soll am 14. Oktober über ihre Klage entscheiden, mit der sie Lagardère verpflichten wollen, eine außerordentliche Hauptversammlung abzuhalten. Vivendi und Amber fordern die Ernennung von vier Mitgliedern im Aufsichtsrat. Katar hält 13 ProzentDer Staatsfonds Katars, der mit 13% an Lagardère beteiligt ist, hält diese Forderung für legitim und möchte ebenfalls in dem Kontrollgremium vertreten sein. Derweil baut auch LVMH-Chef Bernard Arnault, der mit dem hoch verschuldeten Firmenerben einen Aktionärspakt geschlossen hat, seine Beteiligung an Lagardère aus. Zuletzt hielt er 5,5% des Kapitals und 4,2% der Stimmrechte.