Vodafone denkt über neuen Firmensitz nach
hip London – Europas größter Mobilfunkbetreiber Vodafone hat nach der Entscheidung der Briten für den EU-Austritt den Standort der Firmenzentrale auf den Prüfstand gestellt. Wie die FTSE-100-Gesellschaft mitteilt, befindet sich die übergroße Mehrheit ihrer 462 Millionen Kunden, 108 000 Mitarbeiter und 15 000 Zulieferer außerhalb des Vereinigten Königreichs. Mehr als die Hälfte (55 %) des um dies und das bereinigten operativen Ergebnisses wurde im abgelaufenen Geschäftsjahr in Resteuropa erwirtschaftet. Die britische Landesgesellschaft habe dazu lediglich 11 % beigesteuert.”Die britische Mitgliedschaft in der Europäischen Union ist ein wichtiger Faktor für das Wachstum eines Unternehmens wie Vodafone gewesen”, heißt es in einer vom Unternehmen verbreiteten Stellungnahme. “Freizügigkeit für Personen, Kapital und Güter sind für den Betrieb eines paneuropäischen Geschäfts von ebenso großer Bedeutung wie ein gemeinsamer Rechtsrahmen, der alle Mitgliedstaaten einschließt.Zugang zum sich herausbildenden digitalen Binnenmarkt sollte für Großbritannien, eine der weltweit führenden digitalen Volkswirtschaften, eine wesentliche Wachstumschance darstellen.” Es sei nicht absehbar, wie sich das Verhältnis zwischen Großbritannien und der EU künftig gestalten werde. Deshalb könne man noch keine Aussagen über den langfristigen Standort der Firmenzentrale machen, die sich in London befindet. Man werde die Situation weiter beobachten.Auch der Lufthansa-Rivale Easyjet denkt offenbar über andere Standorte für seinen Firmensitz nach. Man müsse sehen, ob man in Luton bleiben wolle, sagte Chief Executive Carolyn McCall dem Fernsehsender Channel 4. Der Londoner Flughafen, an dem das Unternehmen seit Gründung 1995 seinen Sitz hat, sei eine wichtige Basis für den Billigflieger. Man werde sicher nicht mit Sack und Pack abziehen. Easyjet prüfe, wie der Zugang zur European Common Aviation Area (ECAA) auch weiterhin gesichert werden könne.Wirtschaftsminister Sajid Javid sagte am Dienstag bei einem Krisentreffen mit Vertretern der großen Verbände, die britische Wirtschaft sei “fundamental stark”.—– Wertberichtigt Seite 6