Vodafone hängt am Deutschlandgeschäft
Vodafone hängt am Deutschlandgeschäft
Mobilfunkkonzern bestätigt Ziele fürs Geschäftsjahr
hei Frankfurt
Vodafone macht im zurückliegenden dritten Geschäftsquartal per Ende Dezember erste Anzeichen der Stabilisierung im wichtigen Deutschlandgeschäft aus und bestätigt daher die Ziele für den Turnus per Ende März. Demnach erwartet der in Europa angeschlagene Mobilfunkriese operativ vor Abschreibungen und nach Leasingkosten ein bereinigtes Ergebnis von 13,3 Mrd. Euro. Der bereinigte Free Cashflow soll bei 3,3 Mrd. Euro landen. Obwohl das Unternehmen im Weihnachtsquartal auf organischer Basis die Erwartungen bei den Service-Erlösen übertraf, gab die Aktie in London um 1,3% nach. Die margenträchtigen Umsätze kletterten in organischer Betrachtung um 4,7% auf 9,38 Mrd. Euro, während Analysten mit einem Plus von 4,3% gerechnet hatten. Die berichteten Umsätze waren indes mit −2,3% weiter im Rückwärtsgang
Während Konzernchefin Margherita della Valle herausstrich, dass Vodafone in Europa in 8 von 10 Märkten organisch gewachsen sei, traten die Service-Erlöse in Deutschland, das für 30% der Gruppe steht, organisch praktisch auf der Stelle. Das Plus von 0,3% stellt eine minimale Verbesserung gegenüber dem Halbjahr dar. Zudem waren die Service-Erlöse im zweiten Geschäftsquartal noch stärker gewachsen. Vodafone erzielte den Angaben zufolge höhere monatliche Durchschnittserlöse im Breitbandgeschäft, verliert allerdings Kabelkunden, was die Service-Einnahmen insgesamt belastet. In Deutschland fällt zudem im Juli das sogenannte Nebenkostenprivileg weg, so dass die Praxis von TV-Massenverträgen in Mehrfamilienhäusern beendet wird. Der Konzern ließ wissen, dass mit der Umstellung auf Einzelkundenverträge in „großem Umfang“ begonnen worden sei, sprach allerdings von einer weiten Spanne von 35% bis 65% der Haushalte.
Im Mobilfunk, wo Vodafone in den vergangenen Jahren Marktanteile vor allem an Telefónica Deutschland verloren hatte, gingen die Service-Einnahmen im Weihnachtsquartal wieder um 0,5% zurück, während sie von Juli bis September noch 0,7% gestiegen waren.
Della Valle erklärte unterdessen, dass die Anstrengungen zur Transformation des Konzerns vorankämen. Vodafone hat sich eine groß angelegte Portfolio-Überprüfung vorgenommen und wartet unter anderem auf grünes Licht für den Verkauf der Spanientochter und den Merger im britischen Geschäft.
In Italien waren Gespräche mit Iliad, die für Vodafone Italia ein Joint Venture angestrebt und 6,5 Mrd. Euro geboten hatte, gescheitert. Am Markt wird nun über Verhandlungen mit Fastweb spekuliert.