Telekommunikation

Bieterkampf um Vodafone Italia entbrennt

Um Vodafone Italia zeichnet sich ein Bieterkampf ab. Nachdem die französische Iliad erst kürzlich eine Offerte vorgelegt hat, prüft nun offenbar auch die Swisscom ein Angebot für die Vodafone-Tochter.

Bieterkampf um Vodafone Italia entbrennt

Um Vodafone Italia zeichnet
sich ein Bieterkampf ab

Nach Iliad prüft offenbar auch Swisscom eine Übernahme

bl Mailand

Um die italienische Vodafone-Tochter Vodafone Italia zeichnet sich ein Bieterkampf ab. Nachdem die französische Iliad der britischen Muttergesellschaft gerade eine Offerte über 6,5 Mrd. Euro für die Übernahme von zunächst 50% der Anteile vorgelegt hat, verhandelt die Schweizer Swisscom laut Bloomberg über einen Kauf.

Das Schweizer Unternehmen, das mit der Kabelgesellschaft Fastweb im Festnetzgeschäft Italiens präsent ist, wollte dazu nicht Stellung nehmen. Ein Ausgang der angeblichen Gespräche ist laut Bloomberg offen. Eine offizielle Offerte könnte im Januar kommen.

Vodafone hatte erst kürzlich mitgeteilt, mit verschiedenen Akteuren Optionen zu prüfen. Dabei gehe es um einen Verkauf der Tochter, die im ersten Halbjahr auf einen Umsatz von 2,1 Mrd. Euro (minus 1,3% gegenüber Vorjahr) kam, aber auch um Fusionen.

Italiens Telekom-Markt ist extrem wettbewerbsintensiv, insbesondere seit dem Einstieg von Iliad 2018 und vor allem im Mobilfunksektor. In diesem Sektor lag Telecom Italia (TIM) laut der Aufsichtsbehörde Agcom im ersten Halbjahr mit einem Marktanteil von 28% vor Vodafone (27,4%), WindTre mit 23,8% und Iliad (9,4%). Im Festnetzbereich war TIM mit 39,2% Marktführer vor Vodafone (16,7%), WindTre (14,3%) und der Swisscom-Tochter Fastweb (14,1%).

Gerüchte, dass die Swisscom ihre Position in Italien ausbauen will, gibt es schon länger. Die Schweizer würden durch eine Übernahme mit einem Anteil von 31% auf Platz 2 im Festnetzsektor rücken und wären künftig auch im Mobilfunk präsent.

Iliad würde im Fall eines Zuschlags klarer Marktführer im Mobilfunksektor und Nummer 2 im Festnetzgeschäft. Das Unternehmen des französischen Milliardärs Xavier Niel hatte bereits 2022 eine Angebot über insgesamt 11,25 Mrd. Euro vorgelegt, etwas mehr als die jetzt vorgeschlagenen 10,45 Mrd. Euro für das gesamte Unternehmen. Die Franzosen schlagen ein Joint Venture vor und wollen im Erfolgsfall innerhalb der nächsten fünf Jahre sukzessive auf 100% aufstocken.

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