Vodafone startet Angebot für Kabel Deutschland
wb Frankfurt – Der britische Telekommunikationskonzern Vodafone macht Ernst mit der Übernahme von Kabel Deutschland (KD). Die Angebotsunterlage ist jetzt von der Finanzaufsicht BaFin genehmigt und von den Briten veröffentlicht worden.Die Frist für die Annahme der Offerte über 87 Euro je KD-Aktie läuft bis 11. September. Das Management von Kabel Deutschland empfiehlt den Aktionären, das Gebot anzunehmen. Vodafone erwartet die rasche Genehmigung der Übernahme, die inklusive Schulden über 10 Mrd. Euro beträgt. Bedingung ist, dass mindestens 75 % angedient werden.Die Zielgesellschaft aus München biete eine attraktive Plattform für Fernseh- und Breitbandinternetdienste und schaffe einen führenden deutschen Telekommunikationsanbieter mit pro forma mehr als 11,5 Mrd. Euro Umsatz. Die Nutzung der Hochgeschwindigkeitsbreitband- und TV-Kapazitäten ermögliche es, integrierte Kommunikationsdienstleistungen anzubieten. Die Netzwerkinfrastrukturen seien in hohem Maße komplementär. Vodafone beabsichtige, ihre DSL-Festnetzkunden auf das Kabelnetzwerk der Münchner zu migrieren, was Einsparungen durch Schließung von DSL-Zentralstellen, bei Instandhaltungskosten sowie den Wegfall von Entbündelungsentgelten und Datentransportgebühren bringe. Barwert von 4,5 Mrd. Euro …Des Weiteren bestehe Sparpotenzial durch die Zusammenführung von nationalen und regionalen Basisnetzen sowie Zusammenführung von Produkten und Entwicklungen. Alles in allem sei zu erwarten, dass die jährlichen Kosteneinsparungen (vor Integrationskosten) vom vierten Jahr an über 300 Mill. Euro betragen, was einem Nettobarwert nach Kosten von 3 Mrd. entspreche. . . . und weitere 1,5 Mrd. EuroVodafone will Mobilfunkdienstleistungen an Kabel-Kunden verkaufen und auf Basis der Produktpalette und Netzwerke neue Dienstleistungen bieten. Als Umsatzsynergien wird in Cross Selling und Kundenbindung ein Nettobarwert von über 1,5 Mrd. Euro erwartet.Um dies zu realisieren sei zunächst ein Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag vorgesehen, später der Squeeze-out. Die Kabel-Eigner sollen 87 Euro je Aktie erhalten. Dieser Betrag setze sich aus der “Angebotsgegenleistung” von 84,50 Euro und Partizipation an der Dividende von je 2,50 Euro zusammen. Für 100 % sind maximal 7,7 Mrd. Euro fällig. Hinzu kommen Transaktionskosten von 20 Mill. Euro. Per Ende Juni verfügte Vodafone über liquide Mittel von 14,2 Mrd. Euro. Darüber hinaus stünden Finanzierungen zur Verfügung: eine fünfjährige Kreditlinie über 4,24 Mrd. Dollar (RBS) und eine fünfjährige Linie mit RBS als Agent über 4,23 Mrd. Euro; ein zweijähriges Darlehen von 1 Mrd. Dollar (HSBC); auf ebenfalls zwei Jahre 1 Mrd. Dollar von Bank of Tokyo-Mitsubishi UFJ und eine Darlehenszusage über 750 Mill. Pfund seitens Lloyds TSB. Insgesamt ergeben die Linien 9,9 Mrd. Euro.