Volkswagen hält sich bei MAN alle Optionen offen
m. Hamburg – Im Zusammenhang mit dem beabsichtigten Abschluss eines Gewinnabführungsvertrages hat die von Volkswagen ins Feld geschickte Truck & Bus GmbH aus Wolfsburg, mitgeteilt, dass sie die Schwelle von 75% der Stimmrechte an MAN überschritten habe. Die genaue Höhe der zwischenzeitlich erreichten Beteiligung wird aber nicht offen gelegt. Aber einer Beteiligungsmarke von 75% erreicht Volkswagen bekanntlich Zugriff auf den Cash Flow des Lasterbauers.Die Truck & Bus strebe eine verstärkte Zusammenarbeit des Volkswagen Konzerns im Bereich der Nutzfahrzeuge an und halte sich für die Zukunft alle Optionen für die weitere Gestaltung eines integrierten Nutzfahrzeugkonzerns offen.Soweit damit wesentliche Änderungen der Kapitalstruktur von MAN, insbesondere im Hinblick auf das Verhältnis von Eigen- und Fremdfinanzierung und die Dividendenpolitik, verbunden wären, würde die Truck & Bus diese Änderungen “unterstützen”. Für den Erwerb der MAN-Aktien würden im übrigen “Eigenmittel” eingesetzt.Der Erwerb der Beteiligung diene “der Umsetzung strategischer Ziele. Nach dem den Abschluss eines Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrages mit MAN wäre die Truck & Bus verpflichtet, auf Verlangen der außenstehenden Aktionäre deren MAN -Aktien zu erwerben.Truck & Bus behalte sich allerdings vor, abhängig von den Marktverhältnissen weitere Stimmrechte an MAN innerhalb der nächsten zwölf Monate zu erwerben “oder auf sonstige Weise zu erlangen”.Wichtig für MAN ist nachfolgendes: Die Truck & Bus strebe an, unter Wahrung der jeweiligen Zuständigkeiten und im Rahmen des rechtlich Zulässigen ihre Interessen bei der Besetzung der Verwaltungs-, Leitungs- und Aufsichtsorgane der MAN geltend zu machen.Bernstein Research hat die Volkswagen-Vorzüge auf “Market-Perform” mit einem Kursziel von 170 Euro belassen. Für die drei deutschen Hersteller BMW, Daimler und Volkswagen sei China derzeit wohl ein “Goldlöckchen-Markt’ – nicht zu heiß und nicht zu kalt, schrieb Analyst Max Warburton in einer Branchenstudie. Das erste Quartal sei zwar etwas schwächer gewesen als erhofft, die Auftragseingänge seien aber weiterhin solide und keiner habe Panik. Dennoch sieht er Risiken aufkommen. Es dürfte für die drei deutschen Autobauer schwer werden, die Gewinne in China 2013 zu steigern.