Volkswagen sieht noch kaum Bremsspuren
m. Hamburg – Auch für den größten europäischen Fahrzeugbauer Volkswagen ist das Umfeld “härter und schwieriger” geworden. Kürzlich war eine “geringfügige Anpassung” der Produktion avisiert worden, wobei es angeblich um 150 000 Einheiten geht. In der Golf-Fertigung im Stammwerk Wolfsburg ist von Krise bislang aber kaum etwas zu spüren.Dort sollen bis zum Jahresende noch vier Sonderschichten an Samstagen vereinbart werden. Daraus zu schließen, dass die westeuropäischen Probleme Volkswagen nicht tangieren, wäre verkehrt. Durch die Sonderschichten will der Konzern den Beschäftigten vom 22. Dezember bis zum 6. Januar zu einem verlängerten Weihnachtsurlaub verhelfen. Um Krisenbefürchtungen vorzubeugen, adressierte auf der jüngsten Betriebsversammlung neben Volkswagen-Chef Martin Winterkorn, Finanzvorstand Hans Dieter Pötsch und Vertriebsvorstand Christian Klingler auch Aufsichtsratsvorsitzender Ferdinand Piëch die Belegschaft. Piëch macht den Beschäftigten Mut: Sie behielten im Vergleich zur Konkurrenz die Nase vorn. “Ich bin mir sicher, dass Volkswagen mit allen Marken für die nächsten Jahre besser aufgestellt ist als all unsere Wettbewerber”, sagte er.”Wir haben das Zeug dazu, Volkswagen weiter auf Kurs zu halten”, sagte Winterkorn. Das Umfeld sei aber deutlich schwieriger und härter geworden. Dennoch bekräftigte er das langfristige Unternehmensziel, bis 2018 der beste Autobauer der Welt zu werden. Er dankte den Beschäftigten für ihre “starke Mannschaftsleistung” beim Anlauf des neuen Golf, dessen Hochlaufphase in eine schwierige Phase fällt.Die anhaltend schwierige Situation in Westeuropa benötige weiterhin “unsere volle Aufmerksamkeit” hatte Klingler kürzlich erklärt. Er zeigte sich sicher, dass die Erfolgsgeschichte mit dem “besten Golf aller Zeiten” fortgeschrieben werde.”Der Volkswagen-Konzern beweist seit Monaten seine Stärke und Robustheit, und zwar auch in wirtschaftlich unsicheren Zeiten”, sagte Pötsch. Das zeige die positive Entwicklung der Auslieferungen in den ersten acht Monaten, in denen der Konzern besser abgeschnitten habe als der Markt. Pötsch betonte jedoch, dass das zweite Halbjahr schwieriger werde: “Die Rahmenbedingungen sind und bleiben herausfordernd.”