Insolvenz

Bei Volta ist die Batterie leer

Volta Trucks wollte eine klimafreundliche Lösung für die letzte Meile anbieten, die viele Produkte auf dem Weg zum Verbraucher zurücklegen. Nun steht der Elektro-Lkw-Hersteller vor dem Aus.

Bei Volta ist die Batterie leer

Beim Elektro-Lastwagenhersteller Volta Trucks ist die Batterie leer

US-Lieferant Proterra meldet Gläubigerschutz an

hip London

Der E-Lkw-Hersteller Volta Trucks hat angekündigt, in Kürze Insolvenz anzumelden. Dann übernehmen die Konkursverwalter von Alvarez & Marsal. In Großbritannien stehen rund 600 Jobs auf dem Spiel. In Schweden hat das vom Seriengründer Carl-Magnus Norden und Kjell Walöen 2017 an den Start gebrachte Unternehmen bereits entsprechende Schritte eingeleitet. Im August hatte sein Batterielieferant Proterra in den Vereinigten Staaten Gläubigerschutz beantragt.

Von Paulaner getestet

Die Firma hatte den ersten 16-Tonner mit Batterieantrieb entwickelt. Gebaut wurde er bei Steyr Automotive in Österreich. Es lagen rund 5.000 Bestellungen vor. Paulaner testete die Fahrzeuge dieses Jahr zur Belieferung des Oktoberfests.

Mit einer Reichweite von 150 bis 200 Kilometern eigne sich der Volta Zero ideal für den innerstädtischen Verteilerverkehr, hieß es seitens der Münchener Brauereigruppe. Durch eine niedrigere Position und ein verbreitertes Sichtfeld habe der Fahrer einen besseren Überblick über andere Verkehrsteilnehmer wie Radfahrer oder Fußgänger.

Ich wollte eine greifbare Lösung für Betreiber von Fahrzeugflotten anbieten, den Klimawandel und die damit verbundene aktuelle und künftige Gesetzgebung anzugehen.

Carl-Magnus Norden

"Ich wollte eine greifbare Lösung für Betreiber von Fahrzeugflotten anbieten, den Klimawandel und die damit verbundene aktuelle und künftige Gesetzgebung anzugehen", wird Norden auf der Website des Unternehmens zitiert. An den Finanzierungsrunden von Volta Trucks hatten sich in der Vergangenheit neben dem US-Hedgefonds Luxor Capital, der schwedischen Byggmästare Anders J Ahlström und Agility International auch Proterra selbst beteiligt.

Probleme bei der Kapitalbeschaffung

Die schlechten Nachrichten von Proterra hätten "wesentliche Auswirkungen auf unsere Pläne für die Produktion", teilte Volta Trucks mit. Dadurch ließen sich nicht mehr so viele Fahrzeuge herstellen wie vorhergesagt. Die Ungewissheit rund um den Batterielieferanten habe sich in einem für Hersteller von Elektrofahrzeugen ohnehin schon schwierigen Finanzierungsumfeld negativ auf die Fähigkeit des Unternehmens ausgewirkt, ausreichend Kapital einzusammeln. Nicht nur Volta Trucks macht das Umfeld zu schaffen. Der Rivale Arrival hat diesen Monat weitere Stellenstreichungen angekündigt.

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