Volvo Cars will komplette Kontrolle über Joint Venture mit Northvolt
Volvo Cars will Kontrolle
über Joint Venture mit Northvolt
Autobauer übernimmt Batteriefirma Novo nach Vertragsbruch
kro/Bloomberg Frankfurt
Der schwedische Autobauer Volvo Cars will die volle Kontrolle über das Joint Venture mit dem Batterie-Start-up Northvolt. Man habe den Partner des Gemeinschaftsunternehmens Novo Energy darüber informiert, dass Volvo Cars von seinem Recht Gebrauch machen und die Anteile von Northvolt an Novo Energy übernehmen werde, teilte der Konzern mit. Der Schritt sei Folge einer Verletzung der Aktionärsvereinbarung, da Northvolt seinen Finanzierungsverpflichtungen nicht nachgekommen sei. Es sei nicht damit zu rechnen, dass die Übernahme der Northvolt-Anteile einen Einfluss auf andere Investitionen von Volvo oder auf die Cashflow-Ziele hat.
Volvo Cars und Northvolt hatten das Joint Venture 2021 ins Leben gerufen und sich zum Ziel gesetzt, bis 2026 eine Batteriefabrik in Europa zu errichten. Die Standortwahl fiel später auf Göteborg im Süden Schwedens. Northvolt war allerdings zuletzt wegen Produktionsproblemen und wegbrechenden Aufträgen in finanzielle Schwierigkeiten geraten. Der CEO und ehemalige Tesla-Manager Peter Carlsson hatte zudem eingeräumt, bei der Expansion zu aggressiv vorgegangen zu sein. Ende September hatte das 2016 gegründete Start-up mitgeteilt, 1.600 Jobs abbauen und sich auf den Hochlauf des Stammwerks Ett am nordschwedischen Fabrikstandort Skellefteå konzentrieren zu wollen.
Finanzierungsrunde
Northvolt werde nun voraussichtlich kommende Woche eine Rettungs-Finanzierungsrunde im Volumen von rund 300 Mill. Dollar abschließen, berichtete Bloomberg vor wenigen Tagen und berief sich dabei auf Insider. Zuvor hatte die Finanz-Nachrichtenagentur berichtet, dass sich ein solches Rettungspaket wohl aus Eigen- und Fremdkapital zusammensetzen werde. Unter anderem habe der zweitgrößte Anteilseigner Goldman Sachs ein weiteres Engagement bei Northvolt in Erwägung gezogen. Als größter Anteilseigner sei auch Volkswagen in die Gespräche involviert gewesen. Der Konzern steht hierzulande allerdings wegen umfangreicher Sparpläne unter dem Druck, seine Mittel zusammenzuhalten.