Volvo plant ab 2030 nur noch batterieelektrisch
scd Frankfurt
Der schwedische Autohersteller Volvo Cars drückt bei der Elektrifizierung aufs Tempo. Ab 2030 will das 1927 gegründete Traditionsunternehmen nur noch rein batterieelektrische Autos anbieten. Der Vorstand um CEO Håkan Samuelsson gibt damit auch der Brückentechnologie der Plug-in-Hybriden, deren Angebot gerade von deutschen Herstellern stark ausgebaut wird, keine Zukunft. Schon im Jahr 2025 soll jeder zweite verkaufte Volvo rein batterieelektrisch angetrieben werden. Das ist ein deutlich aggressiveres Ziel, als es sich deutsche Wettbewerber wie etwa Daimler vorgenommen haben. Der Stuttgarter Premiumanbieter rechnet Ende des Jahrzehnts lediglich damit, dass jedes zweite verkaufte Auto elektrifiziert sein wird – und schließt darin sogar Plug-in-Hybride ein.
Es gebe keine langfristige Zukunft mehr für Autos mit Verbrennungsmotor, begründet Volvo-Technologievorstand Henrik Green den harten Schnitt. Zuletzt hatte der US-Autobauer General Motors Ende Januar angekündigt, die Produktion bis 2035 komplett auf Elektroautos umzustellen. US-Wettbewerber Ford hat sich zumindest für den europäischen Markt eine rein batterieelektrische Flotte ab dem Jahr 2030 vorgenommen.
Für Volvo geht der Umstieg von den Verbrennungsmotoren auf batterieelektrische Fahrzeuge einher mit einer Umstellung des Vertriebs. Die Autoverkaufshäuser sollen in der Zukunft reine Servicebetriebe werden, die allenfalls bei der Verkaufsanbahnung unterstützen. Die Kunden sollen das Auto künftig online erwerben. Allerdings spielt auch da der klassische Kauf eine zunehmend geringere Rolle. Das Abo-Angebot „Care by Volvo“ soll der Hauptabsatzkanal werden. Hier bietet Volvo ein Abomodell an, das neben der Miete auch Versicherung, Wartung und Ersatzfahrzeuge im Fall einer Reparatur beinhaltet. Der ersten reinen Stromer XC40 Recharge und C40 Recharge werden bereits nur noch als Abo vertrieben. Die Preise sollen je nach vereinbarter Laufleistung und Kündigungsfrist variieren.