Ferdinand Piëch und Hans Dieter Pötsch haben eines gemeinsam: Sie sind beide gebürtige Österreicher. Ansonsten überwiegen die Unterschiede. Zwar kann der langjährige VW-Finanzvorstand auch auf ein Ingenieursstudium verweisen. Aber ein Autonarr wie Piëch ist er nicht. Gleichwohl hätten ihm in den Wochen des Machtkampfes viele als Kompromisskandidat beide Führungsrollen in Wolfsburg zugetraut: Bei einem Scheitern von Martin Winterkorn den Posten des Vorstandschefs, bei einem Rückzug des Übervaters Piëch den Aufsichtsratsvorsitz. Letzteres ist jetzt einvernehmlich in die Wege geleitet worden. Man kann natürlich fragen, warum die Lösung – Winterkorn bleibt Vorstandschef, Pötsch wird Vorsitzender des Kontrollgremiums – so lange brauchte. Denn dass aus den Familienstämmen Porsche und Piëch niemand gewillt war, im Aufsichtsrat die Führung zu übernehmen, war früh klar. Pötsch ist in der Finanzgemeinde anerkannt. Nun muss er, der als CFO Winterkorn den Rücken freihielt, dem Vorstandschef im Zweifel auch mal ins Lenkrad greifen. Ob er das kann?po