Von wegen nachhaltig (2)
Volkswagen-Großaktionär Porsche SE hat Ende April 2016 die Finanzwelt mit einer Volte überrascht: Nachdem zunächst eine drastische Kürzung der Dividende auf ein Zehntel des Vorjahreswertes vorgeschlagen wurde, überlegte man es sich übers Wochenende anders und beschloss als Zeichen einer “nachhaltigen Dividendenpolitik” lediglich die Halbierung der Ausschüttung – und griff in die Rücklagen (vgl. BZ vom 26.4.2016). Offenbar schätzten die Eigentümerfamilien Porsche und Piëch die Perspektiven der gerade von Dieselgate durchgeschüttelten Volkswagen AG optimistischer ein als das Wolfsburger Management selbst. VW-Aufsichtsratschef Hans Dieter Pötsch ist aber zugleich Vorstandsvorsitzender der Porsche SE. Nun scheinen sich die Ertragsperspektiven von VW nach der Einigung mit dem US-Justizministerium rückblickend doch ziemlich eingetrübt zu haben. Zumindest schließt man in Stuttgart nicht aus, dass der anvisierte Ergebniskorridor für die SE unterschritten werden könnte. Man darf also gespannt sein auf die daraus resultierende nachhaltige Dividende. po