Vonovia setzt auf das Netz von Vodafone
Vonovia wendet sich Vodafone zu
Wohnungskonzern vereinbart Alternative zu Telekomnetz
hei Frankfurt
Der Wohnungsriese Vonovia hat eine neue Kooperation mit Vodafone vereinbart, die 120.000 seiner Mieter, die einem Vodafone-Sprecher zufolge bisher von der Deutschen Telekom versorgt werden, den Wechsel zum Rivalen ermöglicht. Die Wohneinheiten seien in den letzten Jahren „mehrheitlich über DSL-Technologie“ angebunden gewesen und hätten nun im Juli die Möglichkeit, wieder auf das „Kabel-Glasfasernetz“ von Vodafone zu wechseln, heißt es aus der deutschen Zentrale des britischen Konzerns in Düsseldorf. Als „Digitalisierungspartner der Wohnungswirtschaft bringen wir seit Jahren verlässlich schnelles Internet und hochwertiges Fernsehen zu den Menschen – und das werden wir auch in Zukunft tun“, wird der neue Vodafone-Deutschland-Statthalter Marcel de Groot zitiert. Er kündigte an, dass das Unternehmen in „Deutschlands größter Glasfaser-Allianz OXG“ auch die Glasfaserversorgung in den Liegenschaften vorantreiben werde.
Das mit dem französischen Altice-Konzern aufgesetzte Gemeinschaftsunternehmen steckt allerdings noch in den Kinderschuhen. Andererseits warten die Vonovia-Kunden auf einen von Telekom avisierten Glasfaserausbau schon sehr lange. 2013 hatte der Bonner Riese einen viel beachteten Vertrag mit der Vonovia-Vorgängerin Deutsche Annington zur Versorgung von deren Wohneinheiten geschlossen und dabei auch in Aussicht gestellt, dass die Infrastruktur entsprechend aufgerüstet werde.
Da am 1. Juli das sogenannte Nebenkostenprivileg wegfällt, das Wohnungsgesellschaften ermöglicht, zwangsweise eine monatliche Gebühr für einen vorhandenen Kabelanschluss zu erheben, hat Vonovia eigenen Angaben zufolge veranlasst, „rechtzeitig und umfassend neue Kooperationen mit Kabelbetreibern“ abzuschließen. Im Falle eines Wechsels von Mietern auf das Vodafone-Netz kann die Gebühr beibehalten werden. Vonovia hat allerdings auch ein gesteigertes Interesse an der Werthaltigkeit ihrer Liegenschaften und dringt deshalb auf einen zügigen Glasfaserausbau.