Vorbörsliche Jost-Investoren draußen

Mezzanine-Fonds platzieren restliches Paket - Allianz jetzt größter Aktionär

Vorbörsliche Jost-Investoren draußen

wb Frankfurt – Der Lkw-Zulieferer Jost Werke ist seine Investoren aus der Zeit vor dem Börsengang los. In einem dritten Schritt haben nun auch die Mezzanine-Investoren Kasse gemacht und mit Commerzbank und J.P. Morgan ihr verbliebenes Paket von etwa 10 % platziert. Verkauft wurden die Aktien binnen 45 Minuten bei einem überzeichneten Buch im beschleunigten Verfahren zu je 31 Euro. Dies bedeutet einen Abschlag auf den Vortagesschlusskurs von 9,2 %. Die Aktie des SDax-Unternehmens gab gestern 8,6 % nach und schloss bei 30,75 Euro. Dies stellt die Marktkapitalisierung auf knapp 460 Mill. Euro. Die platzierten Aktien sind vornehmlich an Long-only-Fonds gegangen, ist zu hören.Die Kreditfonds Black Diamond, Bain und Avedon hatten noch etwa 10 % gehalten. Nunmehr ist Allianz Global Investors (AGI) mit etwa 10 % größter Aktionär. Sie war über die Börse eingestiegen. Doch wird auch ihr Paket, wie bisher schon dasjenige der Mezz-Fonds, nach der Definition der Deutschen Börse zum Streubesitz gerechnet.Die Mezzanine-Fonds waren im Rahmen eines Debt-to-Equity-Swap durch die Umwandlung von Gesellschafterdarlehen in Eigenkapital vorbörslich Aktionäre geworden. Diese Neubewertung der Gesellschafterdarlehen hatte das Jost-Finanzergebnis im Jahr des Börsengangs mit 117 Mill. Euro belastet.Jost war im Juli 2017 im Rahmen einer Privatplatzierung vom Finanzinvestor Cinven mit Deutscher Bank, J.P. Morgan und Commerzbank an die Börse gebracht worden. Der Preis lag seinerzeit bei 27 Euro am unteren Ende der Spanne. Kurz nach dem Auslaufen der Bindungsfrist stieg Cinven in einer Platzierung, bei der auch die Mezzanine-Fonds reduzierten, Ende Januar 2018 ganz aus. Mit demselben Bankentrio wurden in einer Schnellplatzierung 3,65 Millionen Dividendentitel des Rivalen von SAF-Holland zu je 39 Euro veräußert. Damit stieg der Streubesitz von knapp 60 auf gut 80 %. Die Bindungsfristen liefen dann im April 2018 aus.Jost rechnet für 2019 mit einem Wachstum von Umsatz und Ergebnis vor Steuern und Zinsen in niedriger einstelliger Prozenthöhe. 2018 wurden 755 Mill. Euro umgesetzt und auf Ebit-Ebene 81 Mill. verdient.