sck – Das Büro von Reinhard Ploss ist der richtige Ort, um während der Arbeit auch mal den Blick zu weiten und in die Ferne zu schauen. Von seinem Schreibtisch aus kann der Vorstandsvorsitzende von Infineon die Alpen sehen. Das lädt ein, über das Tagesgeschäft hinaus in die Zukunft zu blicken. Für den promovierten Ingenieur, der einst bei Siemens seine Laufbahn begonnen hat und Infineon seit über fünf Jahren führt, ist das essenziell. Gehört es doch zu seinen Kernaufgaben, künftige Geschäftschancen für den Dax-Konzern auszuloten. Der 62-Jährige ist ein Vordenker. Der nach außen zurückhaltend wirkende CEO hat den Konzern deutlich vorangebracht. 2018 steuert Infineon ein weiteres Rekordjahr bei Umsatz und Ergebnis an.Trotz dieser nachweislichen Erfolge nahm Ploss in den Vergütungsrankings der Vorstandschefs der Dax-30-Unternehmen bisher stets untere Ränge ein. Doch den gebürtigen Bamberger stören solche Vergleiche nicht. Für ihn, so Ploss, sei die Frage der Vergütung weniger relevant als die Chance, etwas bewegen zu können. Wenn nämlich das Gehalt für einen Spitzenmanager eine zu große Relevanz habe, sei dieser nicht mehr frei. Wenn das Geld zum zentralen Punkt des Lebens werde, habe man nicht mehr den Blick für die Dinge, die wirklich von Bedeutung seien, ist der Infineon-Chef überzeugt.Ploss nimmt sich Zeit zum Abschalten. Zu seinen Hobbys gehören Modellflugzeuge und inzwischen auch kleine Drohnen. Während einer Vorführung seines Könnens steuert er ein solches Mini-Flugobjekt mit der Fernbedienung sicher durch sein Büro. Das symbolisiert: Der CEO hat nicht nur Infineon sicher im Griff.